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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Von der königl. Gewalt hatte sie ungefähr denselben Begriff, wie ihr Vater und wies jeden Versuch gegen dieselbe strenge zurück; jedoch gab sie dem Parlamente nie Gelegenheit, seine Macht zu erproben, entsagte auf dessen Antrag einigen Monopolen, ehe es den Anschein gewann, als gebe sie gezwungen nach. Unbestreitbar ist es ferner, daß sie wissenschaftliches Streben förderte und den Hof zum Mittelpunkte eines ungewöhnlichen geistigen Lebens machte (zu ihrer Zeit dichteten Shakespeare u. Spencer). Weiblichzart war aber ihr Charakter nicht, wie schon ihre blutige Feindschaft gegen Maria Stuart beweist; sie heirathete nie und ließ sich deßwegen die "jungfräuliche Königin" nennen, was sie aber nicht abhielt, zuerst dem Grafen Leicester, dann dessen Stiefsohne, dem Grafen Essex, ihre Gunst zu schenken; letzteren ließ sie hinrichten, als sie sich von ihm verachtet und verrathen glaubte. Der Schmerz darüber beschleunigte ihr Lebensende; sie st. 24. März 1603, nachdem sie Maria Stuarts Sohn, den König Jakob von Schottland, zum Nachfolger erklärt hatte.


Elisabeth Charlotte, geb. 1652 zu Heidelberg, pfälzische Prinzessin, wurde 1671 Gemahlin des Herzogs von Orleans, imponirte dem verdorbenen Hofe durch Sittenstrenge und Freimüthigkeit, st. 1722; sie hinterließ Memoiren, die für die politische und Sittengeschichte des Jahrhunderts Ludwigs XIV. von Interesse sind.


Elisabeth, Madame, Schwester Ludwigs XVI., geb. 1764, dessen Vertraute und Gefährtin im Glück und Unglück, ein Muster edler Weiblichkeit, wurde von den Terroristen erst d. 10. Mai 1794 durch die Guillotine dem Königspaare in die andere Welt nachgesendet und starb mit würdiger Ergebung.


Elisabeth Petrowna, geb. 1709, Tochter Peters d. Gr. u. Katharinas I., ließ sich anfänglich die Verdrängung von der Thronfolge durch die Kaiserin Anna Iwanowna gefallen, stürzte aber 1741 dieselbe in der Nacht vom 5/6 Dez. durch eine Palastrevolution, wobei eine Abtheilung der Garde die entscheidende Rolle spielte. Sie st. den 5. Jan. 1762; ihre Regierung ist weder für Europa, noch für Rußland von besonderer Bedeutung gewesen, denn obwohl sie an dem 7jährigen Kriege Theil nahm, weil sie durch Friedrichs II. beißenden Witz beleidigt worden war, so ließ sie es doch geschehen, daß die russ. Generale alles thaten, um keine Entscheidung herbeizuführen. Sie ließ sich von Günstlingen leiten, lebte verschwenderisch und ausschweifend, hinterließ von dem Feldmarschall Rasumowsky, ihrem ehemaligen Bedienten, 2 Söhne und 1 Tochter.


Elisabethinerinen, s. Franziskaner.


Elisabeth-Theresienorden, ursprünglich von Kaiserin Elisabeth, Karls VI. Gemahlin, 1750 gestiftet, von Maria Theresia 1771 neu dotirt, für 21 verdiente und nicht reiche Generale und Oberste, in 3 Classen: mit 1000, 800 und 500 Gulden jährlichen Einkommens. Ordenszeichen: Stern mit Gold eingefaßt, mit 8 halb roth halb weiß emaillirten Spitzen; in der Mitte mit goldenem Rande eingefaßtes Oval, worauf unter der goldenen Kaiserkrone die Namenszüge: E. C. M. T., Umschrift: Maria Theresia Parentis Gratiam Perennem Voluit.


Elisäus, armenischer Geschichtschreiber, der wahrscheinlich als Bischof von Amathunik mit seinen Amtsgenossen 449 die Aufforderung des Königs Jesdegerd zur Annahme der Religion Zoroasters zurückwies. Sein auf uns gekommenes Hauptwerk beschreibt den daraus entspringenden Krieg, den sog. Religionskrieg der Wardanischen, zum erstenmal gedruckt in Konstantinopel 1764, neu 1823, besser u. mit andern Schriften des E. zu Venedig 1828, 1838, in's Englische übersetzt von Neumann, Lond. 1830.


Elische Schule, s. Phädon.


Elision, lat.-deutsch, in der Grammatik die Ausstoßung eines kurzen Vocals, kommt besonders häufig im Griech. vor: das Zeichen ist der Apostroph.


Elisivartikel, Beweisartikel, wodurch der Führer des Gegenbeweises das Gegentheil von dem beweisen will, was der Beweisführer mit denselben darzuthun strebte.


Elite, frz., Auswahl, das Auserlesene, Beste, z. B. E. der Gesellschaft, E.nbataillone, Compagnien etc.

Von der königl. Gewalt hatte sie ungefähr denselben Begriff, wie ihr Vater und wies jeden Versuch gegen dieselbe strenge zurück; jedoch gab sie dem Parlamente nie Gelegenheit, seine Macht zu erproben, entsagte auf dessen Antrag einigen Monopolen, ehe es den Anschein gewann, als gebe sie gezwungen nach. Unbestreitbar ist es ferner, daß sie wissenschaftliches Streben förderte und den Hof zum Mittelpunkte eines ungewöhnlichen geistigen Lebens machte (zu ihrer Zeit dichteten Shakespeare u. Spencer). Weiblichzart war aber ihr Charakter nicht, wie schon ihre blutige Feindschaft gegen Maria Stuart beweist; sie heirathete nie und ließ sich deßwegen die „jungfräuliche Königin“ nennen, was sie aber nicht abhielt, zuerst dem Grafen Leicester, dann dessen Stiefsohne, dem Grafen Essex, ihre Gunst zu schenken; letzteren ließ sie hinrichten, als sie sich von ihm verachtet und verrathen glaubte. Der Schmerz darüber beschleunigte ihr Lebensende; sie st. 24. März 1603, nachdem sie Maria Stuarts Sohn, den König Jakob von Schottland, zum Nachfolger erklärt hatte.


Elisabeth Charlotte, geb. 1652 zu Heidelberg, pfälzische Prinzessin, wurde 1671 Gemahlin des Herzogs von Orleans, imponirte dem verdorbenen Hofe durch Sittenstrenge und Freimüthigkeit, st. 1722; sie hinterließ Memoiren, die für die politische und Sittengeschichte des Jahrhunderts Ludwigs XIV. von Interesse sind.


Elisabeth, Madame, Schwester Ludwigs XVI., geb. 1764, dessen Vertraute und Gefährtin im Glück und Unglück, ein Muster edler Weiblichkeit, wurde von den Terroristen erst d. 10. Mai 1794 durch die Guillotine dem Königspaare in die andere Welt nachgesendet und starb mit würdiger Ergebung.


Elisabeth Petrowna, geb. 1709, Tochter Peters d. Gr. u. Katharinas I., ließ sich anfänglich die Verdrängung von der Thronfolge durch die Kaiserin Anna Iwanowna gefallen, stürzte aber 1741 dieselbe in der Nacht vom 5/6 Dez. durch eine Palastrevolution, wobei eine Abtheilung der Garde die entscheidende Rolle spielte. Sie st. den 5. Jan. 1762; ihre Regierung ist weder für Europa, noch für Rußland von besonderer Bedeutung gewesen, denn obwohl sie an dem 7jährigen Kriege Theil nahm, weil sie durch Friedrichs II. beißenden Witz beleidigt worden war, so ließ sie es doch geschehen, daß die russ. Generale alles thaten, um keine Entscheidung herbeizuführen. Sie ließ sich von Günstlingen leiten, lebte verschwenderisch und ausschweifend, hinterließ von dem Feldmarschall Rasumowsky, ihrem ehemaligen Bedienten, 2 Söhne und 1 Tochter.


Elisabethinerinen, s. Franziskaner.


Elisabeth-Theresienorden, ursprünglich von Kaiserin Elisabeth, Karls VI. Gemahlin, 1750 gestiftet, von Maria Theresia 1771 neu dotirt, für 21 verdiente und nicht reiche Generale und Oberste, in 3 Classen: mit 1000, 800 und 500 Gulden jährlichen Einkommens. Ordenszeichen: Stern mit Gold eingefaßt, mit 8 halb roth halb weiß emaillirten Spitzen; in der Mitte mit goldenem Rande eingefaßtes Oval, worauf unter der goldenen Kaiserkrone die Namenszüge: E. C. M. T., Umschrift: Maria Theresia Parentis Gratiam Perennem Voluit.


Elisäus, armenischer Geschichtschreiber, der wahrscheinlich als Bischof von Amathunik mit seinen Amtsgenossen 449 die Aufforderung des Königs Jesdegerd zur Annahme der Religion Zoroasters zurückwies. Sein auf uns gekommenes Hauptwerk beschreibt den daraus entspringenden Krieg, den sog. Religionskrieg der Wardanischen, zum erstenmal gedruckt in Konstantinopel 1764, neu 1823, besser u. mit andern Schriften des E. zu Venedig 1828, 1838, inʼs Englische übersetzt von Neumann, Lond. 1830.


Elische Schule, s. Phädon.


Elision, lat.-deutsch, in der Grammatik die Ausstoßung eines kurzen Vocals, kommt besonders häufig im Griech. vor: das Zeichen ist der Apostroph.


Elisivartikel, Beweisartikel, wodurch der Führer des Gegenbeweises das Gegentheil von dem beweisen will, was der Beweisführer mit denselben darzuthun strebte.


Elite, frz., Auswahl, das Auserlesene, Beste, z. B. E. der Gesellschaft, E.nbataillone, Compagnien etc.

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[543/0544] Von der königl. Gewalt hatte sie ungefähr denselben Begriff, wie ihr Vater und wies jeden Versuch gegen dieselbe strenge zurück; jedoch gab sie dem Parlamente nie Gelegenheit, seine Macht zu erproben, entsagte auf dessen Antrag einigen Monopolen, ehe es den Anschein gewann, als gebe sie gezwungen nach. Unbestreitbar ist es ferner, daß sie wissenschaftliches Streben förderte und den Hof zum Mittelpunkte eines ungewöhnlichen geistigen Lebens machte (zu ihrer Zeit dichteten Shakespeare u. Spencer). Weiblichzart war aber ihr Charakter nicht, wie schon ihre blutige Feindschaft gegen Maria Stuart beweist; sie heirathete nie und ließ sich deßwegen die „jungfräuliche Königin“ nennen, was sie aber nicht abhielt, zuerst dem Grafen Leicester, dann dessen Stiefsohne, dem Grafen Essex, ihre Gunst zu schenken; letzteren ließ sie hinrichten, als sie sich von ihm verachtet und verrathen glaubte. Der Schmerz darüber beschleunigte ihr Lebensende; sie st. 24. März 1603, nachdem sie Maria Stuarts Sohn, den König Jakob von Schottland, zum Nachfolger erklärt hatte. Elisabeth Charlotte, geb. 1652 zu Heidelberg, pfälzische Prinzessin, wurde 1671 Gemahlin des Herzogs von Orleans, imponirte dem verdorbenen Hofe durch Sittenstrenge und Freimüthigkeit, st. 1722; sie hinterließ Memoiren, die für die politische und Sittengeschichte des Jahrhunderts Ludwigs XIV. von Interesse sind. Elisabeth, Madame, Schwester Ludwigs XVI., geb. 1764, dessen Vertraute und Gefährtin im Glück und Unglück, ein Muster edler Weiblichkeit, wurde von den Terroristen erst d. 10. Mai 1794 durch die Guillotine dem Königspaare in die andere Welt nachgesendet und starb mit würdiger Ergebung. Elisabeth Petrowna, geb. 1709, Tochter Peters d. Gr. u. Katharinas I., ließ sich anfänglich die Verdrängung von der Thronfolge durch die Kaiserin Anna Iwanowna gefallen, stürzte aber 1741 dieselbe in der Nacht vom 5/6 Dez. durch eine Palastrevolution, wobei eine Abtheilung der Garde die entscheidende Rolle spielte. Sie st. den 5. Jan. 1762; ihre Regierung ist weder für Europa, noch für Rußland von besonderer Bedeutung gewesen, denn obwohl sie an dem 7jährigen Kriege Theil nahm, weil sie durch Friedrichs II. beißenden Witz beleidigt worden war, so ließ sie es doch geschehen, daß die russ. Generale alles thaten, um keine Entscheidung herbeizuführen. Sie ließ sich von Günstlingen leiten, lebte verschwenderisch und ausschweifend, hinterließ von dem Feldmarschall Rasumowsky, ihrem ehemaligen Bedienten, 2 Söhne und 1 Tochter. Elisabethinerinen, s. Franziskaner. Elisabeth-Theresienorden, ursprünglich von Kaiserin Elisabeth, Karls VI. Gemahlin, 1750 gestiftet, von Maria Theresia 1771 neu dotirt, für 21 verdiente und nicht reiche Generale und Oberste, in 3 Classen: mit 1000, 800 und 500 Gulden jährlichen Einkommens. Ordenszeichen: Stern mit Gold eingefaßt, mit 8 halb roth halb weiß emaillirten Spitzen; in der Mitte mit goldenem Rande eingefaßtes Oval, worauf unter der goldenen Kaiserkrone die Namenszüge: E. C. M. T., Umschrift: Maria Theresia Parentis Gratiam Perennem Voluit. Elisäus, armenischer Geschichtschreiber, der wahrscheinlich als Bischof von Amathunik mit seinen Amtsgenossen 449 die Aufforderung des Königs Jesdegerd zur Annahme der Religion Zoroasters zurückwies. Sein auf uns gekommenes Hauptwerk beschreibt den daraus entspringenden Krieg, den sog. Religionskrieg der Wardanischen, zum erstenmal gedruckt in Konstantinopel 1764, neu 1823, besser u. mit andern Schriften des E. zu Venedig 1828, 1838, inʼs Englische übersetzt von Neumann, Lond. 1830. Elische Schule, s. Phädon. Elision, lat.-deutsch, in der Grammatik die Ausstoßung eines kurzen Vocals, kommt besonders häufig im Griech. vor: das Zeichen ist der Apostroph. Elisivartikel, Beweisartikel, wodurch der Führer des Gegenbeweises das Gegentheil von dem beweisen will, was der Beweisführer mit denselben darzuthun strebte. Elite, frz., Auswahl, das Auserlesene, Beste, z. B. E. der Gesellschaft, E.nbataillone, Compagnien etc.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/544>, abgerufen am 26.04.2024.