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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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wenn es nur darf. Nur komme! Nunmehr
wird doch Gott, da alles im Tanzsaal zu den
Reigen bereit steht, keine kalte Gespenster und
und entsetzliche Larven hineinbringen lassen!
Ich bete. Auch nur Deinetwegen bin ich so
froh und ich weine genug.

Julie."

Kaum hatte Albano dem Pflegevater das
erfreuliche Versprechen, diesen Abend in seinem
Hause zu seyn, gegeben, als dieser ohne Wei¬
teres davon eilte, um die Seinigen auf die
Freude des zwiefachen Besuches vorzubereiten.

Der Lektor wurde um seine Nachrichten ge¬
beten, mit welchen er bedenklich über Sieben¬
käs zu zögern schien, bis Albano bat, ihm und
seinem neuen Freund frei alles mitzutheilen.
Seine Erzählung war bis auf einige Einschal¬
tungen, die Albano später zukamen, diese:

Bouverot -- bei welchem er auf Fragen
des neugierig gemachten Albano anfieng -- war
bisher in verborgner Verbindung mit dem Haar¬
haarschen erbsüchtigen Prinzen gewesen und hat¬
te in entschiedener Berechnung, durch diesen das
längste Glück und sogar eine unerwartete Hei¬

wenn es nur darf. Nur komme! Nunmehr
wird doch Gott, da alles im Tanzſaal zu den
Reigen bereit ſteht, keine kalte Geſpenſter und
und entſetzliche Larven hineinbringen laſſen!
Ich bete. Auch nur Deinetwegen bin ich ſo
froh und ich weine genug.

Julie.“

Kaum hatte Albano dem Pflegevater das
erfreuliche Verſprechen, dieſen Abend in ſeinem
Hauſe zu ſeyn, gegeben, als dieſer ohne Wei¬
teres davon eilte, um die Seinigen auf die
Freude des zwiefachen Beſuches vorzubereiten.

Der Lektor wurde um ſeine Nachrichten ge¬
beten, mit welchen er bedenklich über Sieben¬
käs zu zögern ſchien, bis Albano bat, ihm und
ſeinem neuen Freund frei alles mitzutheilen.
Seine Erzählung war bis auf einige Einſchal¬
tungen, die Albano ſpäter zukamen, dieſe:

Bouverot — bei welchem er auf Fragen
des neugierig gemachten Albano anfieng — war
bisher in verborgner Verbindung mit dem Haar¬
haarſchen erbſüchtigen Prinzen geweſen und hat¬
te in entſchiedener Berechnung, durch dieſen das
längſte Glück und ſogar eine unerwartete Hei¬

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[541/0553] wenn es nur darf. Nur komme! Nunmehr wird doch Gott, da alles im Tanzſaal zu den Reigen bereit ſteht, keine kalte Geſpenſter und und entſetzliche Larven hineinbringen laſſen! Ich bete. Auch nur Deinetwegen bin ich ſo froh und ich weine genug. Julie.“ Kaum hatte Albano dem Pflegevater das erfreuliche Verſprechen, dieſen Abend in ſeinem Hauſe zu ſeyn, gegeben, als dieſer ohne Wei¬ teres davon eilte, um die Seinigen auf die Freude des zwiefachen Beſuches vorzubereiten. Der Lektor wurde um ſeine Nachrichten ge¬ beten, mit welchen er bedenklich über Sieben¬ käs zu zögern ſchien, bis Albano bat, ihm und ſeinem neuen Freund frei alles mitzutheilen. Seine Erzählung war bis auf einige Einſchal¬ tungen, die Albano ſpäter zukamen, dieſe: Bouverot — bei welchem er auf Fragen des neugierig gemachten Albano anfieng — war bisher in verborgner Verbindung mit dem Haar¬ haarſchen erbſüchtigen Prinzen geweſen und hat¬ te in entſchiedener Berechnung, durch dieſen das längſte Glück und ſogar eine unerwartete Hei¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/553>, abgerufen am 29.04.2024.