Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

Bild:
<< vorherige Seite

Eltern/ Vatterland/ Herkommen
GOtt gestattet wird; auch wol zu mercken/ wann GOtt
einem ein Traum schicket/ daß er gemainiglich pflege auch
desselben Gemüth zu erleuchten/ wie begegnet dem Abra-
ham,
dem Jacob, dem Salomon, dem Daniel, dem Jo-
seph,
dem frommen Hertzog in Bayren Guilelmo, von
welchem Drexel. Protr. Paragr. 38.

Bonifac.
Bagata de
admirand.
lib.
1.

Die Mutter deß H. Eligij, die Mutter deß H. Fursei,
die Mutter deß H. Bonifacij, deß H. Willebrordi, deß H.
Bernardi, deß H. Dominici, Andreae Corsini, Francisci,
Roberti, Philippi, Benizij, Raienerij,
Pabst Pij I I. Leo-
nis X. &c.
haben Traum gehabt/ daß sie werden Kinder
gebähren/ welche zu grosser Ehr vnd Heiligkeit sollen ge-
langen/ zweiffelsohne seynd solche Traum von GOtt ge-
west; Wie es aber Ciboriae der Mutter Judae getrau-
met hat/ daß sie werde ein Ertz-Schelmen auff die Welt
bringen/ von wem solcher Traum herkommen/ laß ich es
dem verständigen Leser über/ von welchem mir getrau-
met/ daß er es zum besten werde entörteren vnd außlegen.


Der ohnglückseelige Ehestand Ciboriae
vnd Ruben als Elteren deß Judae.

NAchdeme die vnglückseelige Ciboria ihrer schwä-
ren Leibs-Frucht entbürdet worden/ vnnd mit
dem Juda niderkommen/ hat sie wol jene Freud
nicht geschöpfft/ von welcher Christus gesagt bey dem
Joan. 16. Ein Weib/ wann sie gebähret/ so hat
sie Traurigkeit/ dann ihr Stund ist kommen/
wann sie aber das Kind gebohren hat/ so ge-
denckt sie nicht mehr an die Angst/ vmb der

Freud

Eltern/ Vatterland/ Herkommen
GOtt geſtattet wird; auch wol zu mercken/ wann GOtt
einem ein Traum ſchicket/ daß er gemainiglich pflege auch
deſſelben Gemuͤth zu erleuchten/ wie begegnet dem Abra-
ham,
dem Jacob, dem Salomon, dem Daniel, dem Jo-
ſeph,
dem frommen Hertzog in Bayren Guilelmo, von
welchem Drexel. Protr. Paragr. 38.

Bonifac.
Bagata de
admirand.
lib.
1.

Die Mutter deß H. Eligij, die Mutter deß H. Furſei,
die Mutter deß H. Bonifacij, deß H. Willebrordi, deß H.
Bernardi, deß H. Dominici, Andreæ Corſini, Franciſci,
Roberti, Philippi, Benizij, Raienerij,
Pabſt Pij I I. Leo-
nis X. &c.
haben Traum gehabt/ daß ſie werden Kinder
gebaͤhren/ welche zu groſſer Ehr vnd Heiligkeit ſollen ge-
langen/ zweiffelsohne ſeynd ſolche Traum von GOtt ge-
weſt; Wie es aber Ciboriæ der Mutter Judæ getrau-
met hat/ daß ſie werde ein Ertz-Schelmen auff die Welt
bringen/ von wem ſolcher Traum herkommen/ laß ich es
dem verſtaͤndigen Leſer uͤber/ von welchem mir getrau-
met/ daß er es zum beſten werde entoͤrteren vnd außlegen.


Der ohngluͤckſeelige Eheſtand Ciboriæ
vnd Ruben als Elteren deß Judæ.

NAchdeme die vngluͤckſeelige Ciboria ihrer ſchwaͤ-
ren Leibs-Frucht entbuͤrdet worden/ vnnd mit
dem Juda niderkommen/ hat ſie wol jene Freud
nicht geſchoͤpfft/ von welcher Chriſtus geſagt bey dem
Joan. 16. Ein Weib/ wann ſie gebaͤhret/ ſo hat
ſie Traurigkeit/ dann ihr Stund iſt kommen/
wann ſie aber das Kind gebohren hat/ ſo ge-
denckt ſie nicht mehr an die Angſt/ vmb der

Freud
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0052" n="16"/><fw place="top" type="header">Eltern/ Vatterland/ Herkommen</fw><lb/>
GOtt ge&#x017F;tattet wird; auch wol zu mercken/ wann GOtt<lb/>
einem ein Traum &#x017F;chicket/ daß er gemainiglich pflege auch<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben Gemu&#x0364;th zu erleuchten/ wie begegnet dem <hi rendition="#aq">Abra-<lb/>
ham,</hi> dem <hi rendition="#aq">Jacob,</hi> dem <hi rendition="#aq">Salomon,</hi> dem <hi rendition="#aq">Daniel,</hi> dem <hi rendition="#aq">Jo-<lb/>
&#x017F;eph,</hi> dem frommen Hertzog in Bayren <hi rendition="#aq">Guilelmo,</hi> von<lb/>
welchem <hi rendition="#aq">Drexel. Protr. Paragr.</hi> 38.</p><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#aq">Bonifac.<lb/>
Bagata de<lb/>
admirand.<lb/>
lib.</hi> 1.</note>
        <p>Die Mutter deß H. <hi rendition="#aq">Eligij,</hi> die Mutter deß H. <hi rendition="#aq">Fur&#x017F;ei,</hi><lb/>
die Mutter deß H. <hi rendition="#aq">Bonifacij,</hi> deß H. <hi rendition="#aq">Willebrordi,</hi> deß H.<lb/><hi rendition="#aq">Bernardi,</hi> deß H. <hi rendition="#aq">Dominici, Andreæ Cor&#x017F;ini, Franci&#x017F;ci,<lb/>
Roberti, Philippi, Benizij, Raienerij,</hi> Pab&#x017F;t <hi rendition="#aq">Pij I I. Leo-<lb/>
nis X. &amp;c.</hi> haben Traum gehabt/ daß &#x017F;ie werden Kinder<lb/>
geba&#x0364;hren/ welche zu gro&#x017F;&#x017F;er Ehr vnd Heiligkeit &#x017F;ollen ge-<lb/>
langen/ zweiffelsohne &#x017F;eynd &#x017F;olche Traum von GOtt ge-<lb/>
we&#x017F;t; Wie es aber <hi rendition="#aq">Ciboriæ</hi> der Mutter <hi rendition="#aq">Judæ</hi> getrau-<lb/>
met hat/ daß &#x017F;ie werde ein Ertz-Schelmen auff die Welt<lb/>
bringen/ von wem &#x017F;olcher Traum herkommen/ laß ich es<lb/>
dem ver&#x017F;ta&#x0364;ndigen Le&#x017F;er u&#x0364;ber/ von welchem mir getrau-<lb/>
met/ daß er es zum be&#x017F;ten werde ento&#x0364;rteren vnd außlegen.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Der ohnglu&#x0364;ck&#x017F;eelige Ehe&#x017F;tand</hi><hi rendition="#aq">Ciboriæ</hi><lb/>
vnd <hi rendition="#aq">Ruben</hi> als Elteren deß <hi rendition="#aq">Judæ.</hi></head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdeme die vnglu&#x0364;ck&#x017F;eelige <hi rendition="#aq">Ciboria</hi> ihrer &#x017F;chwa&#x0364;-<lb/>
ren Leibs-Frucht entbu&#x0364;rdet worden/ vnnd mit<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Juda</hi> niderkommen/ hat &#x017F;ie wol jene Freud<lb/>
nicht ge&#x017F;cho&#x0364;pfft/ von welcher Chri&#x017F;tus ge&#x017F;agt bey dem<lb/><hi rendition="#aq">Joan.</hi> 16. <hi rendition="#fr">Ein Weib/ wann &#x017F;ie geba&#x0364;hret/ &#x017F;o hat<lb/>
&#x017F;ie Traurigkeit/ dann ihr Stund i&#x017F;t kommen/<lb/>
wann &#x017F;ie aber das Kind gebohren hat/ &#x017F;o ge-<lb/>
denckt &#x017F;ie nicht mehr an die Ang&#x017F;t/ vmb der</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Freud</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0052] Eltern/ Vatterland/ Herkommen GOtt geſtattet wird; auch wol zu mercken/ wann GOtt einem ein Traum ſchicket/ daß er gemainiglich pflege auch deſſelben Gemuͤth zu erleuchten/ wie begegnet dem Abra- ham, dem Jacob, dem Salomon, dem Daniel, dem Jo- ſeph, dem frommen Hertzog in Bayren Guilelmo, von welchem Drexel. Protr. Paragr. 38. Die Mutter deß H. Eligij, die Mutter deß H. Furſei, die Mutter deß H. Bonifacij, deß H. Willebrordi, deß H. Bernardi, deß H. Dominici, Andreæ Corſini, Franciſci, Roberti, Philippi, Benizij, Raienerij, Pabſt Pij I I. Leo- nis X. &c. haben Traum gehabt/ daß ſie werden Kinder gebaͤhren/ welche zu groſſer Ehr vnd Heiligkeit ſollen ge- langen/ zweiffelsohne ſeynd ſolche Traum von GOtt ge- weſt; Wie es aber Ciboriæ der Mutter Judæ getrau- met hat/ daß ſie werde ein Ertz-Schelmen auff die Welt bringen/ von wem ſolcher Traum herkommen/ laß ich es dem verſtaͤndigen Leſer uͤber/ von welchem mir getrau- met/ daß er es zum beſten werde entoͤrteren vnd außlegen. Der ohngluͤckſeelige Eheſtand Ciboriæ vnd Ruben als Elteren deß Judæ. NAchdeme die vngluͤckſeelige Ciboria ihrer ſchwaͤ- ren Leibs-Frucht entbuͤrdet worden/ vnnd mit dem Juda niderkommen/ hat ſie wol jene Freud nicht geſchoͤpfft/ von welcher Chriſtus geſagt bey dem Joan. 16. Ein Weib/ wann ſie gebaͤhret/ ſo hat ſie Traurigkeit/ dann ihr Stund iſt kommen/ wann ſie aber das Kind gebohren hat/ ſo ge- denckt ſie nicht mehr an die Angſt/ vmb der Freud

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/52
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/52>, abgerufen am 30.04.2024.