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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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wir vor 14 tagen zu reden/ den Anfang gemacht/ den ha-
ben seine Sünden/ GOttes Gericht/ unnd die höllischen
Wespen/ auß Behmen und Schlesien her biß in sein Va-
terland/ und von dannen biß an diesen Ort verfolget/ Jch
hoffe aber zu der Barmhertzigkeit unsers GOttes/ daß Er
allhie beständige Ruhe für seine geängstigte Seele/ und
Troßt für sein gekräncktes Gewissen/ bey dem HErrn
JEsu Christo/ und seinem Kreutz wird gefunden haben.
GOTT vermehre seine Gnade an ihm/ und schaffe ihm
ferner Friede für dem Teuffel und dessen Anläuffen umb
des HErrn JEsu willen/ Wir wollen/ unser angefange-
nes Vorhaben/ die Betrachtung nehmlich dieses schreck-
lichen Exempels/ in GOttes Namen fortsätzen. GOTT
lasse es zu seines Hochheiligen Namens Ehre/ und unser
aller Besserung und Erbauung woll gerathen/ umb sei-
nes Heiligen Namens willen/ Amen.

Abhandlung.
§. 9.

Wir haben diesen Menschen/ davon wir zu handeln für-
genommen/ zu betrachten

II. Alß einen Spiegel der grausamen Boßheit
des Satans.

DEr Heilige Apostel beschreibet uns die Teuffel in
dem verlesenen Text (Eph. VI. 11. 12.) alß listige und
verschlagene Geister/ welche ihre Griffe/ Fündgen/
und listige Anschläge (methodeias) haben/ und saget doch bald
von ihnen/ daß sie zwar gewaltige/ doch böse Geister sind/
anzudeuten/ daß es die höchste List des Satans sey/ wenn
er sich kan fromm machen/ die Wolffszäne und Löwen-
tatzen verbergen/ und sich in einen Engel des Liechts verstel-

len/

wir vor 14 tagen zu reden/ den Anfang gemacht/ den ha-
ben ſeine Suͤnden/ GOttes Gericht/ unnd die hoͤlliſchen
Weſpen/ auß Behmen und Schleſien her biß in ſein Va-
terland/ und von dannen biß an dieſen Ort verfolget/ Jch
hoffe aber zu der Barmhertzigkeit unſers GOttes/ daß Er
allhie beſtaͤndige Ruhe fuͤr ſeine geaͤngſtigte Seele/ und
Troßt fuͤr ſein gekraͤncktes Gewiſſen/ bey dem HErrn
JEſu Chriſto/ und ſeinem Kreutz wird gefunden haben.
GOTT vermehre ſeine Gnade an ihm/ und ſchaffe ihm
ferner Friede fuͤr dem Teuffel und deſſen Anlaͤuffen umb
des HErrn JEſu willen/ Wir wollen/ unſer angefange-
nes Vorhaben/ die Betrachtung nehmlich dieſes ſchreck-
lichen Exempels/ in GOttes Namen fortſaͤtzen. GOTT
laſſe es zu ſeines Hochheiligen Namens Ehre/ und unſer
aller Beſſerung und Erbauung woll gerathen/ umb ſei-
nes Heiligen Namens willen/ Amen.

Abhandlung.
§. 9.

Wir haben dieſen Menſchen/ davon wir zu handeln fuͤr-
genommen/ zu betrachten

II. Alß einen Spiegel der grauſamen Boßheit
des Satans.

DEr Heilige Apoſtel beſchreibet uns die Teuffel in
dem verleſenen Text (Eph. VI. 11. 12.) alß liſtige und
verſchlagene Geiſter/ welche ihre Griffe/ Fuͤndgen/
und liſtige Anſchlaͤge (μεϑοδείας) haben/ und ſaget doch bald
von ihnen/ daß ſie zwar gewaltige/ doch boͤſe Geiſter ſind/
anzudeuten/ daß es die hoͤchſte Liſt des Satans ſey/ wenn
er ſich kan fromm machen/ die Wolffszaͤne und Loͤwen-
tatzen verbergen/ und ſich in einen Engel des Liechts verſtel-

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[0053] wir vor 14 tagen zu reden/ den Anfang gemacht/ den ha- ben ſeine Suͤnden/ GOttes Gericht/ unnd die hoͤlliſchen Weſpen/ auß Behmen und Schleſien her biß in ſein Va- terland/ und von dannen biß an dieſen Ort verfolget/ Jch hoffe aber zu der Barmhertzigkeit unſers GOttes/ daß Er allhie beſtaͤndige Ruhe fuͤr ſeine geaͤngſtigte Seele/ und Troßt fuͤr ſein gekraͤncktes Gewiſſen/ bey dem HErrn JEſu Chriſto/ und ſeinem Kreutz wird gefunden haben. GOTT vermehre ſeine Gnade an ihm/ und ſchaffe ihm ferner Friede fuͤr dem Teuffel und deſſen Anlaͤuffen umb des HErrn JEſu willen/ Wir wollen/ unſer angefange- nes Vorhaben/ die Betrachtung nehmlich dieſes ſchreck- lichen Exempels/ in GOttes Namen fortſaͤtzen. GOTT laſſe es zu ſeines Hochheiligen Namens Ehre/ und unſer aller Beſſerung und Erbauung woll gerathen/ umb ſei- nes Heiligen Namens willen/ Amen. Abhandlung. §. 9. Wir haben dieſen Menſchen/ davon wir zu handeln fuͤr- genommen/ zu betrachten II. Alß einen Spiegel der grauſamen Boßheit des Satans. DEr Heilige Apoſtel beſchreibet uns die Teuffel in dem verleſenen Text (Eph. VI. 11. 12.) alß liſtige und verſchlagene Geiſter/ welche ihre Griffe/ Fuͤndgen/ und liſtige Anſchlaͤge (μεϑοδείας) haben/ und ſaget doch bald von ihnen/ daß ſie zwar gewaltige/ doch boͤſe Geiſter ſind/ anzudeuten/ daß es die hoͤchſte Liſt des Satans ſey/ wenn er ſich kan fromm machen/ die Wolffszaͤne und Loͤwen- tatzen verbergen/ und ſich in einen Engel des Liechts verſtel- len/

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/53>, abgerufen am 30.04.2024.