Im Jahre 1815 war er mit den Truppen in Paris, wo er den Grafen von Schlabrendorf persönlich kennen lernte. Beide achteten sich gegenseitig, zogen einander jedoch nicht an. Meyern erhielt den Auftrag, die aus den österreichischen Staaten in Paris befindlichen Kunst¬ werke in ihre Heimath zurückzusenden. Später lebte er in Rom, der dortigen österreichischen Botschaft bei¬ gegeben. In Frankfurt am Main war er, so viel uns bekannt, der Bundes-Militärkommission zugetheilt. Im Jahre 1809 war er Hauptmann, nach zwanzig Jahren war er es noch; freilich führte er den schönen Namen mit der That, und bedurfte für seine eigne Zufrieden¬ heit keines höheren! --
(Seitdem ist eine treffliche Lebensbeschreibung des würdigen Mannes von edler und fester Hand in den Zeitgenossen (Leipzig bei Brockhaus) erschienen, und höchst schätzbare, anziehende und gehaltreiche Nachrichten von ihm hat Theodor Mundt in der Zeitschrift Zodiakus und in dem ersten Theile seiner Dioskuren dankenswerth mitgetheilt.)
Im Jahre 1815 war er mit den Truppen in Paris, wo er den Grafen von Schlabrendorf perſoͤnlich kennen lernte. Beide achteten ſich gegenſeitig, zogen einander jedoch nicht an. Meyern erhielt den Auftrag, die aus den oͤſterreichiſchen Staaten in Paris befindlichen Kunſt¬ werke in ihre Heimath zuruͤckzuſenden. Spaͤter lebte er in Rom, der dortigen oͤſterreichiſchen Botſchaft bei¬ gegeben. In Frankfurt am Main war er, ſo viel uns bekannt, der Bundes-Militaͤrkommiſſion zugetheilt. Im Jahre 1809 war er Hauptmann, nach zwanzig Jahren war er es noch; freilich fuͤhrte er den ſchoͤnen Namen mit der That, und bedurfte fuͤr ſeine eigne Zufrieden¬ heit keines hoͤheren! —
(Seitdem iſt eine treffliche Lebensbeſchreibung des wuͤrdigen Mannes von edler und feſter Hand in den Zeitgenoſſen (Leipzig bei Brockhaus) erſchienen, und hoͤchſt ſchaͤtzbare, anziehende und gehaltreiche Nachrichten von ihm hat Theodor Mundt in der Zeitſchrift Zodiakus und in dem erſten Theile ſeiner Dioskuren dankenswerth mitgetheilt.)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0326"n="312"/><p>Im Jahre <hirendition="#b">1815</hi> war er mit den Truppen in Paris,<lb/>
wo er den Grafen von Schlabrendorf perſoͤnlich kennen<lb/>
lernte. Beide achteten ſich gegenſeitig, zogen einander<lb/>
jedoch nicht an. Meyern erhielt den Auftrag, die aus<lb/>
den oͤſterreichiſchen Staaten in Paris befindlichen Kunſt¬<lb/>
werke in ihre Heimath zuruͤckzuſenden. Spaͤter lebte<lb/>
er in Rom, der dortigen oͤſterreichiſchen Botſchaft bei¬<lb/>
gegeben. In Frankfurt am Main war er, ſo viel uns<lb/>
bekannt, der Bundes-Militaͤrkommiſſion zugetheilt. Im<lb/>
Jahre <hirendition="#b">1809</hi> war er Hauptmann, nach zwanzig Jahren<lb/>
war er es noch; freilich fuͤhrte er den ſchoͤnen Namen<lb/>
mit der That, und bedurfte fuͤr ſeine eigne Zufrieden¬<lb/>
heit keines hoͤheren! —</p><lb/><p>(Seitdem iſt eine treffliche Lebensbeſchreibung des<lb/>
wuͤrdigen Mannes von edler und feſter Hand in den<lb/>
Zeitgenoſſen (Leipzig bei Brockhaus) erſchienen, und<lb/>
hoͤchſt ſchaͤtzbare, anziehende und gehaltreiche Nachrichten<lb/>
von ihm hat Theodor Mundt in der Zeitſchrift Zodiakus<lb/>
und in dem erſten Theile ſeiner Dioskuren dankenswerth<lb/>
mitgetheilt.)</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></body></text></TEI>
[312/0326]
Im Jahre 1815 war er mit den Truppen in Paris,
wo er den Grafen von Schlabrendorf perſoͤnlich kennen
lernte. Beide achteten ſich gegenſeitig, zogen einander
jedoch nicht an. Meyern erhielt den Auftrag, die aus
den oͤſterreichiſchen Staaten in Paris befindlichen Kunſt¬
werke in ihre Heimath zuruͤckzuſenden. Spaͤter lebte
er in Rom, der dortigen oͤſterreichiſchen Botſchaft bei¬
gegeben. In Frankfurt am Main war er, ſo viel uns
bekannt, der Bundes-Militaͤrkommiſſion zugetheilt. Im
Jahre 1809 war er Hauptmann, nach zwanzig Jahren
war er es noch; freilich fuͤhrte er den ſchoͤnen Namen
mit der That, und bedurfte fuͤr ſeine eigne Zufrieden¬
heit keines hoͤheren! —
(Seitdem iſt eine treffliche Lebensbeſchreibung des
wuͤrdigen Mannes von edler und feſter Hand in den
Zeitgenoſſen (Leipzig bei Brockhaus) erſchienen, und
hoͤchſt ſchaͤtzbare, anziehende und gehaltreiche Nachrichten
von ihm hat Theodor Mundt in der Zeitſchrift Zodiakus
und in dem erſten Theile ſeiner Dioskuren dankenswerth
mitgetheilt.)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/326>, abgerufen am 01.12.2023.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2023. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.