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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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zu seinem Schwieger Vater/ und klagte ihm sein Hauß-Creutz/ sagte auch darbey/ daß/ woferne sie von solch bösen Beginnen nicht abstehen wurde / der sie verlassen wolte. Der Vater sprach ihm zu: Lieber Sohn/ ihre Mutter hat es eben so gemacht/ und ich habe es nicht wehren können; Nun sie aber ihr 60. Jahr erreicht/ hat sie es gleich wol von ihr selbst nach gelassen/ eben so wird ihre Tochter auch thun/ wann sie ihr Alter erreichen wird/ ihr müsset Geduld mit ihr haben/ sie wird sich mit der Zeit bessern.

1. Es war tröstlich zu hören/ mancher Mann dürffte die Geduld bey seiner Frauen mit einem guten Brügel suchen.

2. Was Ehrliebende Weiber seyn/ die begehren dergleichen Geduld von ihren Männern nicht/ sondern verhalten sich demnach/ was sie bey der Trauung vor dem Angesicht Gottes in versamleter Gemeine zugesaget und versprochen.

206. Von einer Comädia/ welche zu Madrit gespielet worden.

ALs deß Königs in Engeland Jacobi Sohn Carolus/ welcher domals noch Printz zu Walles war/ sich zu Madrid auff hielte /

zu seinem Schwieger Vater/ und klagte ihm sein Hauß-Creutz/ sagte auch darbey/ daß/ woferne sie von solch bösen Beginnen nicht abstehen wurde / der sie verlassen wolte. Der Vater sprach ihm zu: Lieber Sohn/ ihre Mutter hat es eben so gemacht/ und ich habe es nicht wehren können; Nun sie aber ihr 60. Jahr erreicht/ hat sie es gleich wol von ihr selbst nach gelassen/ eben so wird ihre Tochter auch thun/ wann sie ihr Alter erreichen wird/ ihr müsset Geduld mit ihr haben/ sie wird sich mit der Zeit bessern.

1. Es war tröstlich zu hören/ mancher Mann dürffte die Geduld bey seiner Frauen mit einem guten Brügel suchen.

2. Was Ehrliebende Weiber seyn/ die begehren dergleichen Geduld von ihren Männern nicht/ sondern verhalten sich demnach/ was sie bey der Trauung vor dem Angesicht Gottes in versamleter Gemeine zugesaget und versprochen.

206. Von einer Comädia/ welche zu Madrit gespielet worden.

ALs deß Königs in Engeland Jacobi Sohn Carolus/ welcher domals noch Printz zu Walles war/ sich zu Madrid auff hielte /

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[413/0433] zu seinem Schwieger Vater/ und klagte ihm sein Hauß-Creutz/ sagte auch darbey/ daß/ woferne sie von solch bösen Beginnen nicht abstehen wurde / der sie verlassen wolte. Der Vater sprach ihm zu: Lieber Sohn/ ihre Mutter hat es eben so gemacht/ und ich habe es nicht wehren können; Nun sie aber ihr 60. Jahr erreicht/ hat sie es gleich wol von ihr selbst nach gelassen/ eben so wird ihre Tochter auch thun/ wann sie ihr Alter erreichen wird/ ihr müsset Geduld mit ihr haben/ sie wird sich mit der Zeit bessern. 1. Es war tröstlich zu hören/ mancher Mann dürffte die Geduld bey seiner Frauen mit einem guten Brügel suchen. 2. Was Ehrliebende Weiber seyn/ die begehren dergleichen Geduld von ihren Männern nicht/ sondern verhalten sich demnach/ was sie bey der Trauung vor dem Angesicht Gottes in versamleter Gemeine zugesaget und versprochen. 206. Von einer Comädia/ welche zu Madrit gespielet worden. ALs deß Königs in Engeland Jacobi Sohn Carolus/ welcher domals noch Printz zu Walles war/ sich zu Madrid auff hielte /

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/433>, abgerufen am 28.04.2024.