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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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1390 Wer Leut zu ehren ladet, der soll der ehren nicht vergessen. - Lehmann, 230, 1.

1391 Wer Leute hält, muss sich auf Leute verlassen.

Frz.: Qui a affaire a gens de bien, se repose. (Cahier, 48.)

1392 Wer mit bösen Leuten verkehrt, wird leicht versehrt.

Frz.: A meschans gens ne peut on gaigner. (Leroux, II, 164.)

Holl.: Die met booze lien verkeert, heeft hun boosheid haast geleerd. (Harrebomee, II, 24.)

1393 Wer mit bösen leutten nicht will zu thun haben, der muss aus der welt gehen (ziehen). - Agricola I, 714; Müller, 64; Schottel, 1140a; Henisch, 461, 63; Simrock, 6372; Eiselein, 422; Gaal, 229; Lehmann, II, 842, 289.

Denn er vergisst, dass in der unvollkommenen Welt nichts Vollkommenes gefunden wird.

Holl.: Wie met booze lieden niet te doen wil hebben, die moet de wereld uittrekken. (Harrebomee, II, 26.)

It.: Chi non vuol vivere se non co' giusti, viva nel deserto. (Gaal, 229.) - Chi non vuol commercio coi cattivi, esca dal mondo. (Pazzaglia, 50, 3.)

1394 Wer mit den Leuten auskommen will, muss stark durch die Finger sehen.

Holl.: Wil men alle dingen met goede oogen aanzien, dan moet men staag door de vingeren kijken. (Harrebomee, II, 382.)

1395 Wer mit ehrlichen Leuten zu thun hat, darf wenig sorgen.

Frz.: Qui a a faire a gens de bien, ne se doit soucier de rien. (Kritzinger, 347b.)

1396 Wer mit faulen Leuthen Hauss helt, dem ghenade Gott. - Simrock, 2293; Sailer, 276; Henisch, 1021, 2.

1397 Wer mit klugen Leuten umgeht, wird verständig, wer mit Narren verkehrt, der wird ihr Geselle.

Frz.: Qui compaignie a saige tient per raison plus saige devient, et qui de fole amour s'asamble per raison le fol resamble. (Leroux, I, 183.)

1398 Wer mit Leuten umgehet, lernt Leute kennen.

It.: Chi molto pratica, molto impara. (Pazzaglia, 301, 1.)

1399 Wer mit Leuten vierzig Tage vertraut umgegangen, ist einer der Ihrigen geworden. - Burckhardt, 644.

1400 Wer mit Leuten will handlen, der muss ein Argus sein vnd auff allen seyten scharpffe Augen haben. - Lehmann, 514, 28.

1401 Wer mit rechtlichen Leuten umgeht, verliert nicht.

Wird nicht betrogen, übervortheilt.

Frz.: Avec gens de bien tu ne perdras rien. (Kritzinger, 347a.)

1402 Wer nicht stets mit Leuten vmbgeht, der hat keine erfahrung. - Lehmann, 184, 17.

1403 Wer nicht wil mit bösen Leuten zu thun haben, der muss auss der Welt ziehen. - Petri, II, 745.

1404 Wer nit unter die Leuth kombt, kan mit den Leuten nit umbgehen.

Lat.: Austeritas solitudinis comes. (Chaos, 801.)

1405 Wer seine Leute nicht überwacht, der wird von ihnen ausgelacht (oder: der wird von ihnen gemacht, betrogen).

Frz.: Ne pas surveiller ses gens, c'est leur livrer son argent. (Cahier, 1672.)

1406 Wer sich an ander Leut Exempel spiegelt, der hat ein guten Spiegel. - Lehmann, 193, 22.

1407 Wer sich auf anderer Leute Schüssel verlässt, geht hungrig zu Bette.

Frz.: Qui s'attend a l'ecuelle d'autrui, souven deine mal.

It.: Chi spera sul ben altrui, e sempre povero.

Span.: Quien espera en mano ajena, mal yanta y peor cena. (Masson, 196.)

1408 Wer sich durch die Leute strafen lässt, durch den werden die Leute nicht gestraft.

Böhm.: Kaz se lidmi, at' se nebudou tebou kazati. - Zbozny se lidmi kaze, a hubeny sam sebou. (Celakovsky, 33.)

1409 Wer sich in ander Leut Vnflath wälzet, der macht sich selbst bey andern auch stinckend. - Petri, II, 856; Henisch, 944, 11.

[Spaltenumbruch] 1410 Wer sich mit bösen Leuten schilt, hat anders nichts als Zeit verspilt.

Lat.: Certamen, lites, rixas, et jurgia vites. - Ob litis fulcrum sibi condit inane sepulchrum. (Chaos, 419.)

1411 Wer sich um anderer Leute Sachen bemüht, hat mehr Unruhe als Dank.

Holl.: Te veel bemoeijens met anderer lieden zaken maakt zich zelven ongerust. (Harrebomee, II, 26.)

1412 Wer sich von der Leut krieg vnd zanck ernehrt, arbeit in dess Teuffels werckstadt. - Lehmann, 916, 25.

1413 Wer sich zu ehrlichen Leuten gesellet, dem gehets ehrlich. - Petri, II, 765.

1414 Wer unbekannten Leuten will trauen, wird bald hinter den Ohren krauen.

1415 Wer vmb grosse Leute ist, der lädet eine schwere Last auff sich. - Mathesy, I, 76a.

Mathesius schildert das Los derer, die sich in solcher Stellung befinden, noch weiter, indem er sagt: "Er muss offt Narr vnd Esel seyn vnd in einen sawren Apffel beissen, Reden lassen für Ohren gehen. Mus auch bisweilen des Psittigs Reim füren: Des Brod ich ess, des Lied ich singe, mus mit den Wolffen heulen vnd ein jammerknecht seyn."

1416 Wer vmb gross Leut ist, der muss offt Narr vnd Esel seyn vnd lassen Rede für Ohren gehen. - Petri, II, 774.

1417 Wer von jungen (vnerfahrenen) Leuten rhat nimbt, der ist als einer, der von vnzeitigen Trauben Wein trinckt. - Lehmann, 599, 88.

1418 Wer vor fremden Leuten weint, verliert (verschwendet) seine Thränen.

Böhm.: Nac mezi lidi po zarmutek; ano doma placi. (Celakovsky, 182.)

1419 Wer will den Leuten ihr Ehr' abspan, der soll des Tisches müssig gahn.

1420 Wer will mit leuten jnne wesen, der muss behende brieffe lesen. - Henisch, 508, 50.

1421 Werden die kriegenden Leute versöhnt, das soll dem Kaiser lieb sein. - Graf, 423, 166.

Es ist oft besser, wenn die in einen Rechtsstreit verwickelten Personen sich vergleichen, als den Process fortführen.

Mhd.: Werden die kriegenden lute versunet, dez sal dem kaiser lieb sin. (Endemann, 208, 148.)

1422 Widerbürsten vnd vnschlachtigen Leuten muss man Zaum vnd gebiss anlegen. - Petri, II, 786.

1423 Wie die Leute leben, so klingen jhnen einst die Glocken. - Herberger, II, 331.

Lat.: Qualis vita, talis fama. (Herberger, II, 331.)

1424 Wie die Leute sind, so begrüsst (empfängt) man sie.

Die Franzosen: Je nach den Leuten richtet sich der Weihrauch. (Reinsberg III, 63.)

Schwed.: Som folket är sa föllier och ähran. (Grubb, 751.)

1425 Wie die Leute, so ihre Reden.

Frz.: Selon les gens, l'encens. (Cahier, 808.)

1426 Wie die Leute, so 's Gezeuke. (Breslau.)

Wie der Herr, so seine Sachen, sein Zeug.

1427 Wie du die leut grüssest, also danckt man dir. - Franck, I, 74a; Petri, II, 788; Henisch, 644, 35.

"Wir danken Gott auch nit alweg, darumb sols vns nicht wundern, ob zuweilen die Leut uns nit danken."

1428 Wie einer mit den Leuten handelt, also handelt man wieder mit jhm. - Petri, II, 789.

1429 Wie soll der andern Leuten heissen schweigen, der selbst nicht schweigen kann! - Simrock, 9374.

1430 Wie viel leut, so vil heut. - Franck, II, 122a; Petri, II, 792; Gruter, I, 85; Latendorf II, 29; Sutor, 428; Eiselein, 421; Simrock, 6371.

1431 Will man arm leut zu sehr beschwern, so wirdt Gottes hilff nicht sein fern.

Lat.: Quo duplices lateres exurget tempore Moses. (Loci comm., 160.)

1432 Willige Leute soll man nicht überladen.

1433 Willst du Leute zusammengeben, gib gleich und gleich zusammen eben.

1434 Wilt du ander Leuth straffen und lehren, am ersten thu dich selbst bekehren. - Sutor, 99.

Lat.: Tunc alios culpa, cum tu fueris sine culpa. (Sutor, 99.)

[Spaltenumbruch]

1390 Wer Leut zu ehren ladet, der soll der ehren nicht vergessen.Lehmann, 230, 1.

1391 Wer Leute hält, muss sich auf Leute verlassen.

Frz.: Qui a affaire à gens de bien, se repose. (Cahier, 48.)

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Frz.: A meschans gens ne peut on gaigner. (Leroux, II, 164.)

Holl.: Die met booze liên verkeert, heeft hun boosheid haast geleerd. (Harrebomée, II, 24.)

1393 Wer mit bösen leutten nicht will zu thun haben, der muss aus der welt gehen (ziehen).Agricola I, 714; Müller, 64; Schottel, 1140a; Henisch, 461, 63; Simrock, 6372; Eiselein, 422; Gaal, 229; Lehmann, II, 842, 289.

Denn er vergisst, dass in der unvollkommenen Welt nichts Vollkommenes gefunden wird.

Holl.: Wie met booze lieden niet te doen wil hebben, die moet de wereld uittrekken. (Harrebomée, II, 26.)

It.: Chi non vuol vivere se non co' giusti, viva nel deserto. (Gaal, 229.) – Chi non vuol commercio coi cattivi, esca dal mondo. (Pazzaglia, 50, 3.)

1394 Wer mit den Leuten auskommen will, muss stark durch die Finger sehen.

Holl.: Wil men alle dingen met goede oogen aanzien, dan moet men staâg door de vingeren kijken. (Harrebomée, II, 382.)

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1397 Wer mit klugen Leuten umgeht, wird verständig, wer mit Narren verkehrt, der wird ihr Geselle.

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1398 Wer mit Leuten umgehet, lernt Leute kennen.

It.: Chi molto pratica, molto impara. (Pazzaglia, 301, 1.)

1399 Wer mit Leuten vierzig Tage vertraut umgegangen, ist einer der Ihrigen geworden.Burckhardt, 644.

1400 Wer mit Leuten will handlen, der muss ein Argus sein vnd auff allen seyten scharpffe Augen haben.Lehmann, 514, 28.

1401 Wer mit rechtlichen Leuten umgeht, verliert nicht.

Wird nicht betrogen, übervortheilt.

Frz.: Avec gens de bien tu ne perdras rien. (Kritzinger, 347a.)

1402 Wer nicht stets mit Leuten vmbgeht, der hat keine erfahrung.Lehmann, 184, 17.

1403 Wer nicht wil mit bösen Leuten zu thun haben, der muss auss der Welt ziehen.Petri, II, 745.

1404 Wer nit unter die Leuth kombt, kan mit den Leuten nit umbgehen.

Lat.: Austeritas solitudinis comes. (Chaos, 801.)

1405 Wer seine Leute nicht überwacht, der wird von ihnen ausgelacht (oder: der wird von ihnen gemacht, betrogen).

Frz.: Ne pas surveiller ses gens, c'est leur livrer son argent. (Cahier, 1672.)

1406 Wer sich an ander Leut Exempel spiegelt, der hat ein guten Spiegel.Lehmann, 193, 22.

1407 Wer sich auf anderer Leute Schüssel verlässt, geht hungrig zu Bette.

Frz.: Qui s'attend à l'écuelle d'autrui, souven dîne mal.

It.: Chi spera sul ben altrui, è sempre povero.

Span.: Quien espera en mano ajena, mal yanta y peor cena. (Masson, 196.)

1408 Wer sich durch die Leute strafen lässt, durch den werden die Leute nicht gestraft.

Böhm.: Kaž se lidmi, at' se nebudou tebou kázati. – Zbožný se lidmi káže, a hubený sam sebou. (Čelakovský, 33.)

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[Spaltenumbruch] 1410 Wer sich mit bösen Leuten schilt, hat anders nichts als Zeit verspilt.

Lat.: Certamen, lites, rixas, et jurgia vites. – Ob litis fulcrum sibi condit inane sepulchrum. (Chaos, 419.)

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1413 Wer sich zu ehrlichen Leuten gesellet, dem gehets ehrlich.Petri, II, 765.

1414 Wer unbekannten Leuten will trauen, wird bald hinter den Ohren krauen.

1415 Wer vmb grosse Leute ist, der lädet eine schwere Last auff sich.Mathesy, I, 76a.

Mathesius schildert das Los derer, die sich in solcher Stellung befinden, noch weiter, indem er sagt: „Er muss offt Narr vnd Esel seyn vnd in einen sawren Apffel beissen, Reden lassen für Ohren gehen. Mus auch bisweilen des Psittigs Reim füren: Des Brod ich ess, des Lied ich singe, mus mit den Wolffen heulen vnd ein jammerknecht seyn.“

1416 Wer vmb gross Leut ist, der muss offt Narr vnd Esel seyn vnd lassen Rede für Ohren gehen.Petri, II, 774.

1417 Wer von jungen (vnerfahrenen) Leuten rhat nimbt, der ist als einer, der von vnzeitigen Trauben Wein trinckt.Lehmann, 599, 88.

1418 Wer vor fremden Leuten weint, verliert (verschwendet) seine Thränen.

Böhm.: Nač mezi lidi po zármutek; ano doma pláčí. (Čelakovský, 182.)

1419 Wer will den Leuten ihr Ehr' abspan, der soll des Tisches müssig gahn.

1420 Wer will mit leuten jnne wesen, der muss behende brieffe lesen.Henisch, 508, 50.

1421 Werden die kriegenden Leute versöhnt, das soll dem Kaiser lieb sein.Graf, 423, 166.

Es ist oft besser, wenn die in einen Rechtsstreit verwickelten Personen sich vergleichen, als den Process fortführen.

Mhd.: Werden die kriegenden lute versunet, dez sal dem kaiser lieb sin. (Endemann, 208, 148.)

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1424 Wie die Leute sind, so begrüsst (empfängt) man sie.

Die Franzosen: Je nach den Leuten richtet sich der Weihrauch. (Reinsberg III, 63.)

Schwed.: Som folket är så föllier och ähran. (Grubb, 751.)

1425 Wie die Leute, so ihre Reden.

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1426 Wie die Leute, so 's Gezeuke. (Breslau.)

Wie der Herr, so seine Sachen, sein Zeug.

1427 Wie du die leut grüssest, also danckt man dir.Franck, I, 74a; Petri, II, 788; Henisch, 644, 35.

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1429 Wie soll der andern Leuten heissen schweigen, der selbst nicht schweigen kann!Simrock, 9374.

1430 Wie viel leut, so vil heut.Franck, II, 122a; Petri, II, 792; Gruter, I, 85; Latendorf II, 29; Sutor, 428; Eiselein, 421; Simrock, 6371.

1431 Will man arm leut zu sehr beschwern, so wirdt Gottes hilff nicht sein fern.

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1432 Willige Leute soll man nicht überladen.

1433 Willst du Leute zusammengeben, gib gleich und gleich zusammen eben.

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[[52]/0066] 1390 Wer Leut zu ehren ladet, der soll der ehren nicht vergessen. – Lehmann, 230, 1. 1391 Wer Leute hält, muss sich auf Leute verlassen. Frz.: Qui a affaire à gens de bien, se repose. (Cahier, 48.) 1392 Wer mit bösen Leuten verkehrt, wird leicht versehrt. Frz.: A meschans gens ne peut on gaigner. (Leroux, II, 164.) Holl.: Die met booze liên verkeert, heeft hun boosheid haast geleerd. (Harrebomée, II, 24.) 1393 Wer mit bösen leutten nicht will zu thun haben, der muss aus der welt gehen (ziehen). – Agricola I, 714; Müller, 64; Schottel, 1140a; Henisch, 461, 63; Simrock, 6372; Eiselein, 422; Gaal, 229; Lehmann, II, 842, 289. Denn er vergisst, dass in der unvollkommenen Welt nichts Vollkommenes gefunden wird. Holl.: Wie met booze lieden niet te doen wil hebben, die moet de wereld uittrekken. (Harrebomée, II, 26.) It.: Chi non vuol vivere se non co' giusti, viva nel deserto. (Gaal, 229.) – Chi non vuol commercio coi cattivi, esca dal mondo. (Pazzaglia, 50, 3.) 1394 Wer mit den Leuten auskommen will, muss stark durch die Finger sehen. Holl.: Wil men alle dingen met goede oogen aanzien, dan moet men staâg door de vingeren kijken. (Harrebomée, II, 382.) 1395 Wer mit ehrlichen Leuten zu thun hat, darf wenig sorgen. Frz.: Qui a à faire à gens de bien, ne se doit soucier de rien. (Kritzinger, 347b.) 1396 Wer mit faulen Leuthen Hauss helt, dem ghenade Gott. – Simrock, 2293; Sailer, 276; Henisch, 1021, 2. 1397 Wer mit klugen Leuten umgeht, wird verständig, wer mit Narren verkehrt, der wird ihr Geselle. Frz.: Qui compaignie a saige tient per raison plus saige devient, et qui de fole amour s'asamble per raison le fol resamble. (Leroux, I, 183.) 1398 Wer mit Leuten umgehet, lernt Leute kennen. It.: Chi molto pratica, molto impara. (Pazzaglia, 301, 1.) 1399 Wer mit Leuten vierzig Tage vertraut umgegangen, ist einer der Ihrigen geworden. – Burckhardt, 644. 1400 Wer mit Leuten will handlen, der muss ein Argus sein vnd auff allen seyten scharpffe Augen haben. – Lehmann, 514, 28. 1401 Wer mit rechtlichen Leuten umgeht, verliert nicht. Wird nicht betrogen, übervortheilt. Frz.: Avec gens de bien tu ne perdras rien. (Kritzinger, 347a.) 1402 Wer nicht stets mit Leuten vmbgeht, der hat keine erfahrung. – Lehmann, 184, 17. 1403 Wer nicht wil mit bösen Leuten zu thun haben, der muss auss der Welt ziehen. – Petri, II, 745. 1404 Wer nit unter die Leuth kombt, kan mit den Leuten nit umbgehen. Lat.: Austeritas solitudinis comes. (Chaos, 801.) 1405 Wer seine Leute nicht überwacht, der wird von ihnen ausgelacht (oder: der wird von ihnen gemacht, betrogen). Frz.: Ne pas surveiller ses gens, c'est leur livrer son argent. (Cahier, 1672.) 1406 Wer sich an ander Leut Exempel spiegelt, der hat ein guten Spiegel. – Lehmann, 193, 22. 1407 Wer sich auf anderer Leute Schüssel verlässt, geht hungrig zu Bette. Frz.: Qui s'attend à l'écuelle d'autrui, souven dîne mal. It.: Chi spera sul ben altrui, è sempre povero. Span.: Quien espera en mano ajena, mal yanta y peor cena. (Masson, 196.) 1408 Wer sich durch die Leute strafen lässt, durch den werden die Leute nicht gestraft. Böhm.: Kaž se lidmi, at' se nebudou tebou kázati. – Zbožný se lidmi káže, a hubený sam sebou. (Čelakovský, 33.) 1409 Wer sich in ander Leut Vnflath wälzet, der macht sich selbst bey andern auch stinckend. – Petri, II, 856; Henisch, 944, 11. 1410 Wer sich mit bösen Leuten schilt, hat anders nichts als Zeit verspilt. Lat.: Certamen, lites, rixas, et jurgia vites. – Ob litis fulcrum sibi condit inane sepulchrum. (Chaos, 419.) 1411 Wer sich um anderer Leute Sachen bemüht, hat mehr Unruhe als Dank. Holl.: Te veel bemoeijens met anderer lieden zaken maakt zich zelven ongerust. (Harrebomée, II, 26.) 1412 Wer sich von der Leut krieg vnd zanck ernehrt, arbeit in dess Teuffels werckstadt. – Lehmann, 916, 25. 1413 Wer sich zu ehrlichen Leuten gesellet, dem gehets ehrlich. – Petri, II, 765. 1414 Wer unbekannten Leuten will trauen, wird bald hinter den Ohren krauen. 1415 Wer vmb grosse Leute ist, der lädet eine schwere Last auff sich. – Mathesy, I, 76a. Mathesius schildert das Los derer, die sich in solcher Stellung befinden, noch weiter, indem er sagt: „Er muss offt Narr vnd Esel seyn vnd in einen sawren Apffel beissen, Reden lassen für Ohren gehen. Mus auch bisweilen des Psittigs Reim füren: Des Brod ich ess, des Lied ich singe, mus mit den Wolffen heulen vnd ein jammerknecht seyn.“ 1416 Wer vmb gross Leut ist, der muss offt Narr vnd Esel seyn vnd lassen Rede für Ohren gehen. – Petri, II, 774. 1417 Wer von jungen (vnerfahrenen) Leuten rhat nimbt, der ist als einer, der von vnzeitigen Trauben Wein trinckt. – Lehmann, 599, 88. 1418 Wer vor fremden Leuten weint, verliert (verschwendet) seine Thränen. Böhm.: Nač mezi lidi po zármutek; ano doma pláčí. (Čelakovský, 182.) 1419 Wer will den Leuten ihr Ehr' abspan, der soll des Tisches müssig gahn. 1420 Wer will mit leuten jnne wesen, der muss behende brieffe lesen. – Henisch, 508, 50. 1421 Werden die kriegenden Leute versöhnt, das soll dem Kaiser lieb sein. – Graf, 423, 166. Es ist oft besser, wenn die in einen Rechtsstreit verwickelten Personen sich vergleichen, als den Process fortführen. Mhd.: Werden die kriegenden lute versunet, dez sal dem kaiser lieb sin. (Endemann, 208, 148.) 1422 Widerbürsten vnd vnschlachtigen Leuten muss man Zaum vnd gebiss anlegen. – Petri, II, 786. 1423 Wie die Leute leben, so klingen jhnen einst die Glocken. – Herberger, II, 331. Lat.: Qualis vita, talis fama. (Herberger, II, 331.) 1424 Wie die Leute sind, so begrüsst (empfängt) man sie. Die Franzosen: Je nach den Leuten richtet sich der Weihrauch. (Reinsberg III, 63.) Schwed.: Som folket är så föllier och ähran. (Grubb, 751.) 1425 Wie die Leute, so ihre Reden. Frz.: Selon les gens, l'encens. (Cahier, 808.) 1426 Wie die Leute, so 's Gezeuke. (Breslau.) Wie der Herr, so seine Sachen, sein Zeug. 1427 Wie du die leut grüssest, also danckt man dir. – Franck, I, 74a; Petri, II, 788; Henisch, 644, 35. „Wir danken Gott auch nit alweg, darumb sols vns nicht wundern, ob zuweilen die Leut uns nit danken.“ 1428 Wie einer mit den Leuten handelt, also handelt man wieder mit jhm. – Petri, II, 789. 1429 Wie soll der andern Leuten heissen schweigen, der selbst nicht schweigen kann! – Simrock, 9374. 1430 Wie viel leut, so vil heut. – Franck, II, 122a; Petri, II, 792; Gruter, I, 85; Latendorf II, 29; Sutor, 428; Eiselein, 421; Simrock, 6371. 1431 Will man arm leut zu sehr beschwern, so wirdt Gottes hilff nicht sein fern. Lat.: Quo duplices lateres exurget tempore Moses. (Loci comm., 160.) 1432 Willige Leute soll man nicht überladen. 1433 Willst du Leute zusammengeben, gib gleich und gleich zusammen eben. 1434 Wilt du ander Leuth straffen und lehren, am ersten thu dich selbst bekehren. – Sutor, 99. Lat.: Tunc alios culpa, cum tu fueris sine culpa. (Sutor, 99.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/66>, abgerufen am 28.04.2024.