Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XLVIII. Frag. Die XLVIII. Frag/ Ob von einem Richter die Wissen- schafft der Rechten erfordert werde? ES wird in L. Domitius. 27. ff. qui & L
Die XLVIII. Frag. Die XLVIII. Frag/ Ob von einem Richter die Wiſſen- ſchafft der Rechten erfordert werde? ES wird in L. Domitius. 27. ff. qui & L
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Die XLVIII. Frag.
Die XLVIII. Frag/
Ob von einem Richter die Wiſſen-
ſchafft der Rechten erfordert werde?
ES wird in L. Domitius. 27. ff. qui
teſtam. fac. poß. geſagt/ daß dieſes ein
naͤrriſche Frag ſeye/ die nit habe ein Urſach
zu zweiflen. Nun ſolle aber keiner zweiflen hieran/
daß von den Richtern die Wiſſenſchafft der Rech-
ten erfordert werde/ nach welchen ſie das Urtheil
faͤllen ſollen. Eines gemeinen Standes Gluͤckſee-
ligkeit beruhet darauff/ daß er von weiſen Leuthen
regieret werde. Die Egyptier haben das Gemaͤl-
de der Gerechtigkeit mit Bůchern umbzaͤunet/ da-
mit anzuzeigen/ daß die Lehr/ oder Wiſſenſchafft
nohtwendig an einem Richter erfordert werde. Sol-
le deßwegen ein Richter/ wann er ſeinem Gewiſſen
und Ampt wol rahten und gnug thun will/ ihme ſo
viel Wiſſenſchafft zu wegen bringen/ als viel er/ zu
Entſcheidung der Sachen vonnoͤhten hat. Er ſolle
dem Manlio Torquato nachfolgen/ der ſich be-
foͤrchtet/ ein boͤſes Exempel einzufuͤhren/ wann er
mit frembden Augen den gemeinen Stand zu ver-
walten/ uͤber ſich nemmen ſolte. Dann es offenbar/
daß die Unwiſſenheit deß Rechts/ niemands ent-
ſchuldiget/ per L. regula 9. & tot. tit. ff. de juris,
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L
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/177>, abgerufen am 05.12.2023. |