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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXXI. Frag.
cken/ auch den Schaden damit gewaschen/ und ge-
netzte leinene Tüchlein darein gelegt: Oder/ der
Safft von Beyfuß Wurtzeln außgedruckt/ und 2.
oder drey Loht/ mit einem Trüncklein frisch Brun-
nenwassers vermischt/ und getruncken. Oder/ nimm
sechs Loht deß frischen außgepresten Saffts von dem
Oder menigkraut/ und vermisch damit ein Quintl.
rein gepulvert Eyerschaln/ und trincks miteinander
hinein. Soll alles Gifft schnell durch den Mund
hinweg treiben. Jtem/ Weinrauten mit Honig
gestossen/ und wie ein Pflaster übergelegt. Oder/
seude Rockenkleyen mit Rauten-Safft zu einem
Pflaster/ lege es auff ein Tuch gestrichen über den
Schaden. D. Joh. Bauhinus lib. 3. vom Boller-
bade/ cap. 75. p. 265. schreibet also: Mich dünckt das
beste seyn/ wann man den Biß von einem gifftigen
Thier alsobald mit dem Harn/ oder gesaltzenem
Wasser/ oder mit beyden zugleich/ oder mit Laugen
abwäsche/ und darauff schrepffe/ und brenne: daß
man auch von stund an eine Artzney wider das Gifft
brauche/ als von Gauchheil/ und dergleichen/ und
gleich darauff denselben Tag etliche Stunden bade/
doch sich auch nicht gar zu sehr abmatte/ und dar-
nach schwitze. Und hielt ichs darfür/ daß man
mit dem Baden anhalten solte/ biß die Haut
außschlüge/ darneben aber gute Achtung haben/
daß der schadhaffte Ort/ vor viertzig Tagen/ nicht
zugeheilet würde.

Giff-
S 2

Die LXXI. Frag.
cken/ auch den Schaden damit gewaſchen/ und ge-
netzte leinene Tuͤchlein darein gelegt: Oder/ der
Safft von Beyfuß Wurtzeln außgedruckt/ und 2.
oder drey Loht/ mit einem Truͤncklein friſch Brun-
nenwaſſers vermiſcht/ und getruncken. Oder/ nim̃
ſechs Loht deß friſchen außgepreſten Saffts von dem
Oder menigkraut/ und vermiſch damit ein Quintl.
rein gepulvert Eyerſchaln/ und trincks miteinander
hinein. Soll alles Gifft ſchnell durch den Mund
hinweg treiben. Jtem/ Weinrauten mit Honig
geſtoſſen/ und wie ein Pflaſter uͤbergelegt. Oder/
ſeude Rockenkleyen mit Rauten-Safft zu einem
Pflaſter/ lege es auff ein Tuch geſtrichen uͤber den
Schaden. D. Joh. Bauhinus lib. 3. vom Boller-
bade/ cap. 75. p. 265. ſchreibet alſo: Mich duͤnckt das
beſte ſeyn/ wann man den Biß von einem gifftigen
Thier alſobald mit dem Harn/ oder geſaltzenem
Waſſer/ oder mit beyden zugleich/ oder mit Laugen
abwaͤſche/ und darauff ſchrepffe/ und brenne: daß
man auch von ſtund an eine Artzney wider das Gifft
brauche/ als von Gauchheil/ und dergleichen/ und
gleich darauff denſelben Tag etliche Stunden bade/
doch ſich auch nicht gar zu ſehr abmatte/ und dar-
nach ſchwitze. Und hielt ichs darfuͤr/ daß man
mit dem Baden anhalten ſolte/ biß die Haut
außſchluͤge/ darneben aber gute Achtung haben/
daß der ſchadhaffte Ort/ vor viertzig Tagen/ nicht
zugeheilet wuͤrde.

Giff-
S 2
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[275/0291] Die LXXI. Frag. cken/ auch den Schaden damit gewaſchen/ und ge- netzte leinene Tuͤchlein darein gelegt: Oder/ der Safft von Beyfuß Wurtzeln außgedruckt/ und 2. oder drey Loht/ mit einem Truͤncklein friſch Brun- nenwaſſers vermiſcht/ und getruncken. Oder/ nim̃ ſechs Loht deß friſchen außgepreſten Saffts von dem Oder menigkraut/ und vermiſch damit ein Quintl. rein gepulvert Eyerſchaln/ und trincks miteinander hinein. Soll alles Gifft ſchnell durch den Mund hinweg treiben. Jtem/ Weinrauten mit Honig geſtoſſen/ und wie ein Pflaſter uͤbergelegt. Oder/ ſeude Rockenkleyen mit Rauten-Safft zu einem Pflaſter/ lege es auff ein Tuch geſtrichen uͤber den Schaden. D. Joh. Bauhinus lib. 3. vom Boller- bade/ cap. 75. p. 265. ſchreibet alſo: Mich duͤnckt das beſte ſeyn/ wann man den Biß von einem gifftigen Thier alſobald mit dem Harn/ oder geſaltzenem Waſſer/ oder mit beyden zugleich/ oder mit Laugen abwaͤſche/ und darauff ſchrepffe/ und brenne: daß man auch von ſtund an eine Artzney wider das Gifft brauche/ als von Gauchheil/ und dergleichen/ und gleich darauff denſelben Tag etliche Stunden bade/ doch ſich auch nicht gar zu ſehr abmatte/ und dar- nach ſchwitze. Und hielt ichs darfuͤr/ daß man mit dem Baden anhalten ſolte/ biß die Haut außſchluͤge/ darneben aber gute Achtung haben/ daß der ſchadhaffte Ort/ vor viertzig Tagen/ nicht zugeheilet wuͤrde. Giff- S 2

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/291>, abgerufen am 28.03.2024.