Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

mann ohne dis theilen kan/ vnd als wenn sie
aus zweyen zusammen gesetzet scheinen/ ein sol-
ches hab ich in der schriftlichen entwerffung der
schönen Adelheit versuchen wollen/ da der
Vers gleichsam zusammen geknüpft/ vnd keine
caesur zu haben scheinet/ ohn gefehr also:

Wie sehr der Jaßpis prangt/ wie sehr Sapphier
pravieret/
Wenn er mit gold' ist ein-gefasset vnd ge-
zieret.

Vnd

Die schue seyn brauner sammt/ sehr artlich aus-
gestückt/
Vnd mit gallaunen ein-gefasset vnd ge-
schmückt:

Also auch:

-- -- -- Diß ist derselbe Mann/
Der seinen Vers so schimpff- vnd ernstlich
machen kann/

Vnd

Sie matten-ängstigen-vnd martern sich
nur ab:

Fast auff diese weise kann mann auch in den
männlichen am ende des Verses das wort zer-
theilen/ der sache davon mann redet einen son-
derlichen nachdruck zu geben/ also daß der eine
theil des worts am ende des ersten/ der ander
theil im anfange des andern sey/ als:

Wie

mann ohne dis theilen kan/ vnd als wenn ſie
aus zweyen zuſammen geſetzet ſcheinen/ ein ſol-
ches hab ich in der ſchriftlichen entwerffung der
ſchoͤnen Adelheit verſuchen wollen/ da der
Vers gleichſam zuſammen geknuͤpft/ vnd keine
cæſur zu haben ſcheinet/ ohn gefehr alſo:

Wie ſehr der Jaßpis prangt/ wie ſehr Sapphier
pravieret/
Wenn er mit gold’ iſt ein-gefaſſet vnd ge-
zieret.

Vnd

Die ſchue ſeyn brauner ſammt/ ſehr artlich aus-
geſtuͤckt/
Vnd mit gallaunen ein-gefaſſet vnd ge-
ſchmuͤckt:

Alſo auch:

— — — Diß iſt derſelbe Mann/
Der ſeinen Vers ſo ſchimpff- vnd ernſtlich
machen kann/

Vnd

Sie matten-aͤngſtigen-vnd martern ſich
nur ab:

Faſt auff dieſe weiſe kann mann auch in den
maͤnnlichen am ende des Verſes das wort zer-
theilen/ der ſache davon mann redet einen ſon-
derlichen nachdruck zu geben/ alſo daß der eine
theil des worts am ende des erſten/ der ander
theil im anfange des andern ſey/ als:

Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0028"/>
mann ohne dis theilen kan/ vnd als wenn &#x017F;ie<lb/>
aus zweyen zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet &#x017F;cheinen/ ein &#x017F;ol-<lb/>
ches hab ich in der &#x017F;chriftlichen entwerffung der<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Adelheit ver&#x017F;uchen wollen/ da der<lb/>
Vers gleich&#x017F;am zu&#x017F;ammen geknu&#x0364;pft/ vnd keine<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ur</hi> zu haben &#x017F;cheinet/ ohn gefehr al&#x017F;o:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Wie &#x017F;ehr der Jaßpis prangt/ wie &#x017F;ehr Sapphier</l><lb/>
          <l>pravieret/</l><lb/>
          <l>Wenn er mit gold&#x2019; i&#x017F;t <hi rendition="#fr">ein-gefa&#x017F;&#x017F;et</hi> vnd ge-</l><lb/>
          <l>zieret.</l>
        </lg><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Vnd</hi> </p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Die &#x017F;chue &#x017F;eyn brauner &#x017F;ammt/ &#x017F;ehr artlich aus-</l><lb/>
          <l>ge&#x017F;tu&#x0364;ckt/</l><lb/>
          <l>Vnd mit gallaunen <hi rendition="#fr">ein-gefa&#x017F;&#x017F;et</hi> vnd ge-</l><lb/>
          <l>&#x017F;chmu&#x0364;ckt:</l>
        </lg><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Al&#x017F;o auch:</hi> </p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>&#x2014; &#x2014; &#x2014; Diß i&#x017F;t der&#x017F;elbe Mann/</l><lb/>
          <l>Der &#x017F;einen Vers &#x017F;o <hi rendition="#fr">&#x017F;chimpff- vnd ern&#x017F;tlich</hi></l><lb/>
          <l>machen kann/</l>
        </lg><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Vnd</hi> </p><lb/>
        <list>
          <item> <hi rendition="#fr">Sie matten-a&#x0364;ng&#x017F;tigen-vnd martern &#x017F;ich<lb/>
nur ab:</hi> </item>
        </list><lb/>
        <p>Fa&#x017F;t auff die&#x017F;e wei&#x017F;e kann mann auch in den<lb/>
ma&#x0364;nnlichen am ende des Ver&#x017F;es das wort zer-<lb/>
theilen/ der &#x017F;ache davon mann redet einen &#x017F;on-<lb/>
derlichen nachdruck zu geben/ al&#x017F;o daß der eine<lb/>
theil des worts am ende des er&#x017F;ten/ der ander<lb/>
theil im anfange des andern &#x017F;ey/ als:</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0028] mann ohne dis theilen kan/ vnd als wenn ſie aus zweyen zuſammen geſetzet ſcheinen/ ein ſol- ches hab ich in der ſchriftlichen entwerffung der ſchoͤnen Adelheit verſuchen wollen/ da der Vers gleichſam zuſammen geknuͤpft/ vnd keine cæſur zu haben ſcheinet/ ohn gefehr alſo: Wie ſehr der Jaßpis prangt/ wie ſehr Sapphier pravieret/ Wenn er mit gold’ iſt ein-gefaſſet vnd ge- zieret. Vnd Die ſchue ſeyn brauner ſammt/ ſehr artlich aus- geſtuͤckt/ Vnd mit gallaunen ein-gefaſſet vnd ge- ſchmuͤckt: Alſo auch: — — — Diß iſt derſelbe Mann/ Der ſeinen Vers ſo ſchimpff- vnd ernſtlich machen kann/ Vnd Sie matten-aͤngſtigen-vnd martern ſich nur ab: Faſt auff dieſe weiſe kann mann auch in den maͤnnlichen am ende des Verſes das wort zer- theilen/ der ſache davon mann redet einen ſon- derlichen nachdruck zu geben/ alſo daß der eine theil des worts am ende des erſten/ der ander theil im anfange des andern ſey/ als: Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/28
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/28>, abgerufen am 27.04.2024.