[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.Bald erschallt in Ost und West Jubel, millionentönig; Freiheit heißt der letzte König, Und sein Reich bleibt ewig felsenfest. Nimmer schwingt in unsrem Haus Der Kosake seine Knute, Unsre deutsche Zauberruthe Schlägt noch manchen goldnen Frühling aus. Junge Herzen, unverzagt! Bald erscheint der neue Täufer, Der Messias, der die Käufer Und Verkäufer aus den Tempeln jagt. Und die Götter nicht allein,
Schon der Mensch wird heilig leben, Priester nur wird's fürder geben, Und kein Laie mehr auf Erden sein. Bald erſchallt in Oſt und Weſt Jubel, millionentönig; Freiheit heißt der letzte König, Und ſein Reich bleibt ewig felſenfeſt. Nimmer ſchwingt in unſrem Haus Der Koſake ſeine Knute, Unſre deutſche Zauberruthe Schlägt noch manchen goldnen Frühling aus. Junge Herzen, unverzagt! Bald erſcheint der neue Täufer, Der Meſſias, der die Käufer Und Verkäufer aus den Tempeln jagt. Und die Götter nicht allein,
Schon der Menſch wird heilig leben, Prieſter nur wird's fürder geben, Und kein Laie mehr auf Erden ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0133" n="127"/> <lg n="3"> <l>Bald erſchallt in Oſt und Weſt</l><lb/> <l>Jubel, millionentönig;</l><lb/> <l>Freiheit heißt der letzte König,</l><lb/> <l>Und ſein Reich bleibt ewig felſenfeſt.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Nimmer ſchwingt in unſrem Haus</l><lb/> <l>Der Koſake ſeine Knute,</l><lb/> <l>Unſre deutſche Zauberruthe</l><lb/> <l>Schlägt noch manchen goldnen Frühling aus.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Junge Herzen, unverzagt!</l><lb/> <l>Bald erſcheint der neue Täufer,</l><lb/> <l>Der Meſſias, der die Käufer</l><lb/> <l>Und Verkäufer aus den Tempeln jagt.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Und die Götter nicht allein,</l><lb/> <l>Schon der Menſch wird heilig leben,</l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Prieſter nur wird's fürder geben,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Und kein Laie mehr auf Erden ſein.</hi> </l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [127/0133]
Bald erſchallt in Oſt und Weſt
Jubel, millionentönig;
Freiheit heißt der letzte König,
Und ſein Reich bleibt ewig felſenfeſt.
Nimmer ſchwingt in unſrem Haus
Der Koſake ſeine Knute,
Unſre deutſche Zauberruthe
Schlägt noch manchen goldnen Frühling aus.
Junge Herzen, unverzagt!
Bald erſcheint der neue Täufer,
Der Meſſias, der die Käufer
Und Verkäufer aus den Tempeln jagt.
Und die Götter nicht allein,
Schon der Menſch wird heilig leben,
Prieſter nur wird's fürder geben,
Und kein Laie mehr auf Erden ſein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/133 |
Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/133>, abgerufen am 15.06.2024. |