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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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A. Geräumte, als Kunststraßen im Monde.

1) Diese Geräumte sind entweder vollkommen in gerader Linie, oder in einer regelmäßigen Bogenkrümmung, wie die antiken Straßen der römischen oder griechischen Colonien, angelegt.

Auch die Thiere bringen, wenn sie in großer Zahl immerfort denselben Weg wandeln, gewisse Straßen zu Stande, so z. B. die Ameisen, so das Hornvieh in den Wäldern, besonders in den gebirgigen; allein die Richtung derselben richtet sich genau nach der Leichtigkeit der Wanderschaft im Anfange, so daß jedes Hinderniß, das umgangen werden muß, die Richtung plötzlich abändert*). Selbst die Menschen bilden durch Gehen in Wäldern und Gebirgen ganz unregelmäßig und vielartig gekrümmte, Fußsteige, und selbst im ebenen Lande weichen sie den geringsten Hindernissen (einem Acker, einem Sumpf, einem Hügelchen, einem tiefem Grase, einem Sandboden) aus.

Thiere werden daher um so weniger ganz gerade Straßen anlegen, oder werden ihre Wandersteige nie in sanften regelmäßigen Bogenkrümmungen fortführen.

*) Gerade fortwandelnde Thiere (z. B. Krabben), die alljährliche Züge machen, sind, aus vielen Ursachen, nicht im Stande, eine Spur hinter sich zu lassen.
A. Geräumte, als Kunststraßen im Monde.

1) Diese Geräumte sind entweder vollkommen in gerader Linie, oder in einer regelmäßigen Bogenkrümmung, wie die antiken Straßen der römischen oder griechischen Colonien, angelegt.

Auch die Thiere bringen, wenn sie in großer Zahl immerfort denselben Weg wandeln, gewisse Straßen zu Stande, so z. B. die Ameisen, so das Hornvieh in den Wäldern, besonders in den gebirgigen; allein die Richtung derselben richtet sich genau nach der Leichtigkeit der Wanderschaft im Anfange, so daß jedes Hinderniß, das umgangen werden muß, die Richtung plötzlich abändert*). Selbst die Menschen bilden durch Gehen in Wäldern und Gebirgen ganz unregelmäßig und vielartig gekrümmte, Fußsteige, und selbst im ebenen Lande weichen sie den geringsten Hindernissen (einem Acker, einem Sumpf, einem Hügelchen, einem tiefem Grase, einem Sandboden) aus.

Thiere werden daher um so weniger ganz gerade Straßen anlegen, oder werden ihre Wandersteige nie in sanften regelmäßigen Bogenkrümmungen fortführen.

*) Gerade fortwandelnde Thiere (z. B. Krabben), die alljährliche Züge machen, sind, aus vielen Ursachen, nicht im Stande, eine Spur hinter sich zu lassen.
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[27/0038] A. Geräumte, als Kunststraßen im Monde. 1) Diese Geräumte sind entweder vollkommen in gerader Linie, oder in einer regelmäßigen Bogenkrümmung, wie die antiken Straßen der römischen oder griechischen Colonien, angelegt. Auch die Thiere bringen, wenn sie in großer Zahl immerfort denselben Weg wandeln, gewisse Straßen zu Stande, so z. B. die Ameisen, so das Hornvieh in den Wäldern, besonders in den gebirgigen; allein die Richtung derselben richtet sich genau nach der Leichtigkeit der Wanderschaft im Anfange, so daß jedes Hinderniß, das umgangen werden muß, die Richtung plötzlich abändert *). Selbst die Menschen bilden durch Gehen in Wäldern und Gebirgen ganz unregelmäßig und vielartig gekrümmte, Fußsteige, und selbst im ebenen Lande weichen sie den geringsten Hindernissen (einem Acker, einem Sumpf, einem Hügelchen, einem tiefem Grase, einem Sandboden) aus. Thiere werden daher um so weniger ganz gerade Straßen anlegen, oder werden ihre Wandersteige nie in sanften regelmäßigen Bogenkrümmungen fortführen. *) Gerade fortwandelnde Thiere (z. B. Krabben), die alljährliche Züge machen, sind, aus vielen Ursachen, nicht im Stande, eine Spur hinter sich zu lassen.

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/38>, abgerufen am 19.03.2024.