Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] entstanden/ weil nicht alles eben in einer Ordnung in den Statuen zu finden/ sondern durch viel und lange Jahre viel vernichtet worden; deswegen sie vermittelst der Antichen in den Gemmen Jubeln und andern kostbahren Kleinodien/ auch von den gerechten Archetypis in Ring von Gold gefasset und von den grossen Herren zum Gedächtnis an den Händen getragen worden: worinnen dann von den Alten der Abbildung auch vernünfftig gemacht worden/ die wir zu Hilf genommen/ und solche so wol/ als das Ubrige/ aus denen noch vorhandenen Antichen Gemählen/ und Erfahrenheit/ so viel deren zu unserm Fürnehmen dienlich/vorgestellet/ hingegen vieler 100 andrer/ welche uns unnützlich/ wie die Monstra, und absonderlich was vor den erbaren Augen ungebührlich befunden/ der Stillschweigen übergangen. Nachdem wir nun aller dieser der Alten Götter und Menschen Tugenden Ausbildungen/ und deren gründlicher Auslegung weitläuffig gedacht/ als habe ich zum Beschluß auch die Bedeutung auf hieroglyphische Weise/ aller der Thieren/ wie sie nach der Egyptischen und Sinnbildischen Art aller Tugenden verstanden und gerichtet werden können/ billig mit beyfügen wollen:wie nit weniger eine absonderliche Beschreibung oder Auslegung aller deren in Kupfer beygebrachten Figuren nöthig zu seyn erachtet/ zumaln in deren Abbildung unterschiedliches Denckwürdiges beygebracht worden/ wovon in den gemeinen Iconologien oder Beschreibungen nichts gedacht/ deren Erklärung doch zu mehrerm Bericht billig hat beygefüget werden müssen/ (weil ins gemein die Antichen unsere unverbesserliche Wegweiser sind) so viel deren zu erhalten gewesen/ und den Kunstliebenden zum besten aus den Antichen selbst genommen worden. Darzu wir noch/ was von nötigen Historien in den Antichen nicht zu finden/ selbsten zu Ergäntzung dieses Wercks nach den Regeln unserer Studie inventirt und gezeichnet/ auch das ganze Werck in Kupffern darum nicht stechen sondern etzen lassen/ weil durch den scharffen radier-Stifft in kleinen Bildern/ wie diese sind/ meinen Zeichnungen besser als mit dem Grabstichel gefolgt werden können/ besonderlich durch diejenige/ welche sich dessen durch beständige Ubung schon erfahren gemacht/ wie sich dann des G. C. Eimmarts Fleiß sehr löblich gemehret/ davon gegenwärtiges Werck in Menge seiner Arbeit/ selbst Zeugnis giebt. Das übrige hab ich durch [Spaltenumbruch] neulich erst von Rom angelangten meinen lieben Vettern Johann Jacob von Sandrart auch in Kupfer etzen lassen/ als welcher es ihme auch löblich angelegen seyn lässet. Hiervon ein mehrers zu melden/ trage ich/ naher Verwandtschaft halber/ per modestiam billig Bedencken/ und lasse das Werk selbsten reden/ mit Verhoffen/ er werde durch den bey ihme verspürten Verstand/ Mehrung in Tugenden und Erfahrenheit sich fürderhin also anleiten lassen/ daß er meinem Alterthum unter die Arme greifen/ und was ich noch künftig zu thun vermeint/ über sich nehmen werde/ damit ich endlichen mich umb so viel geruhiger von dieser irrdischen Zeitlichkeit zu der ewigen Academie wenden/ und in gerechter Ruhe mein Leben schliessen möge. Letzlich ist noch zu berichten/ wie daß von Hohen und andern Liebhabern in Italien/ Franckreich/ Engeland und Niederland unser Academie Bücher (aber von jedem in seiner eignen Sprache)inständigst begehrt worden: oder ich wolte ihnen die Kupfer verkauffen/ welches aber mir unthunlich seyn will; deßhalben mich resolviren müssen/ solche unsere 3. Academie-Bücher nach und nach in Lateinischer Sprache dergestalt auf folgende Weise den Ausheimischen zu gefallen an Tag zu geben: Erstlichen soll mitgetheilet werden die Scultura, darinnen neben den vorigen/ auch seyn werden alle die vortrefflichste antiche Statuen/ aufs neu in Kupfer gebracht/ die nach meiner Abreise von Rom erst gefunden worden/ sambt dieser Kunst Theoria und Practica, mit den Statuen völliger Lehrsätze und Historien Beschreibung.

Zum andern die Pictura, darinnen gleichfalls neben derselben Virtuosen Contrafeten/ ferner auch aller neuen Roman.Italiänischen/ Frantzösischen/ Niederländischen berühmten Mahler Contrafaite/ samt selbiger Theoria auch Lebenslauff beschrieben beygebracht wird.

Drittens wird auch der Architectura ein vollkommenes Werck gewidmet werden.

Schliessen hiermit unserer Teutschen Aacademie Zweyten und letztern Haubt-Theil/ mit diesem gegenwärtigen versprochenen Anhang der wahren Abbildung der Götter/ so von den Alten verehret worden/ samt zugehörenden Kupfer-Platten/ als welche damahls nicht haben können verfertigt werden.

[Abbildung]

[Spaltenumbruch] entstanden/ weil nicht alles eben in einer Ordnung in den Statuen zu finden/ sondern durch viel und lange Jahre viel vernichtet worden; deswegen sie vermittelst der Antichen in den Gemmen Jubeln und andern kostbahren Kleinodien/ auch von den gerechten Archetypis in Ring von Gold gefasset und von den grossen Herren zum Gedächtnis an den Händen getragen worden: worinnen dann von den Alten der Abbildung auch vernünfftig gemacht worden/ die wir zu Hilf genommen/ und solche so wol/ als das Ubrige/ aus denen noch vorhandenen Antichen Gemählen/ und Erfahrenheit/ so viel deren zu unserm Fürnehmen dienlich/vorgestellet/ hingegen vieler 100 andrer/ welche uns unnützlich/ wie die Monstra, und absonderlich was vor den erbaren Augen ungebührlich befunden/ der Stillschweigen übergangen. Nachdem wir nun aller dieser der Alten Götter und Menschen Tugenden Ausbildungen/ und deren gründlicher Auslegung weitläuffig gedacht/ als habe ich zum Beschluß auch die Bedeutung auf hieroglyphische Weise/ aller der Thieren/ wie sie nach der Egyptischen und Sinnbildischen Art aller Tugenden verstanden und gerichtet werden können/ billig mit beyfügen wollen:wie nit weniger eine absonderliche Beschreibung oder Auslegung aller deren in Kupfer beygebrachten Figuren nöthig zu seyn erachtet/ zumaln in deren Abbildung unterschiedliches Denckwürdiges beygebracht worden/ wovon in den gemeinen Iconologien oder Beschreibungen nichts gedacht/ deren Erklärung doch zu mehrerm Bericht billig hat beygefüget werden müssen/ (weil ins gemein die Antichen unsere unverbesserliche Wegweiser sind) so viel deren zu erhalten gewesen/ und den Kunstliebenden zum besten aus den Antichen selbst genommen worden. Darzu wir noch/ was von nötigen Historien in den Antichen nicht zu finden/ selbsten zu Ergäntzung dieses Wercks nach den Regeln unserer Studie inventirt und gezeichnet/ auch das ganze Werck in Kupffern darum nicht stechen sondern etzen lassen/ weil durch den scharffen radier-Stifft in kleinen Bildern/ wie diese sind/ meinen Zeichnungen besser als mit dem Grabstichel gefolgt werden können/ besonderlich durch diejenige/ welche sich dessen durch beständige Ubung schon erfahren gemacht/ wie sich dann des G. C. Eimmarts Fleiß sehr löblich gemehret/ davon gegenwärtiges Werck in Menge seiner Arbeit/ selbst Zeugnis giebt. Das übrige hab ich durch [Spaltenumbruch] neulich erst von Rom angelangten meinen lieben Vettern Johann Jacob von Sandrart auch in Kupfer etzen lassen/ als welcher es ihme auch löblich angelegen seyn lässet. Hiervon ein mehrers zu melden/ trage ich/ naher Verwandtschaft halber/ per modestiam billig Bedencken/ und lasse das Werk selbsten reden/ mit Verhoffen/ er werde durch den bey ihme verspürten Verstand/ Mehrung in Tugenden und Erfahrenheit sich fürderhin also anleiten lassen/ daß er meinem Alterthum unter die Arme greifen/ und was ich noch künftig zu thun vermeint/ über sich nehmen werde/ damit ich endlichen mich umb so viel geruhiger von dieser irrdischen Zeitlichkeit zu der ewigen Academie wenden/ und in gerechter Ruhe mein Leben schliessen möge. Letzlich ist noch zu berichten/ wie daß von Hohen und andern Liebhabern in Italien/ Franckreich/ Engeland und Niederland unser Academie Bücher (aber von jedem in seiner eignen Sprache)inständigst begehrt worden: oder ich wolte ihnen die Kupfer verkauffen/ welches aber mir unthunlich seyn will; deßhalben mich resolviren müssen/ solche unsere 3. Academie-Bücher nach und nach in Lateinischer Sprache dergestalt auf folgende Weise den Ausheimischen zu gefallen an Tag zu geben: Erstlichen soll mitgetheilet werden die Scultura, darinnen neben den vorigen/ auch seyn werden alle die vortrefflichste antiche Statuen/ aufs neu in Kupfer gebracht/ die nach meiner Abreise von Rom erst gefunden worden/ sambt dieser Kunst Theoria und Practica, mit den Statuen völliger Lehrsätze und Historien Beschreibung.

Zum andern die Pictura, darinnen gleichfalls neben derselben Virtuosen Contrafeten/ ferner auch aller neuen Roman.Italiänischen/ Frantzösischen/ Niederländischen berühmten Mahler Contrafaite/ samt selbiger Theoria auch Lebenslauff beschrieben beygebracht wird.

Drittens wird auch der Architectura ein vollkommenes Werck gewidmet werden.

Schliessen hiermit unserer Teutschen Aacademie Zweyten und letztern Haubt-Theil/ mit diesem gegenwärtigen versprochenen Anhang der wahren Abbildung der Götter/ so von den Alten verehret worden/ samt zugehörenden Kupfer-Platten/ als welche damahls nicht haben können verfertigt werden.

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface">
        <p><pb facs="#f0052" xml:id="pb-1345" n="TA 1680, Iconologia Deorum, Vorrede [II]"/><cb/>
entstanden/ weil nicht alles eben in einer Ordnung in den Statuen zu finden/ sondern durch viel und lange Jahre viel vernichtet worden; deswegen sie vermittelst der Antichen in den Gemmen Jubeln und andern kostbahren Kleinodien/ auch von den gerechten <hi rendition="#aq">Archetypis</hi> in Ring von Gold gefasset und von den grossen Herren zum Gedächtnis an den Händen getragen worden: worinnen dann von den Alten der Abbildung auch vernünfftig gemacht worden/ die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> zu Hilf genommen/ und solche so wol/ als das Ubrige/ aus denen noch vorhandenen Antichen Gemählen/ und Erfahrenheit/ so viel deren zu unserm Fürnehmen dienlich/vorgestellet/ hingegen vieler 100 andrer/ welche uns unnützlich/ wie die <hi rendition="#aq">Monstra,</hi> und absonderlich was vor den erbaren Augen ungebührlich befunden/ der Stillschweigen übergangen. Nachdem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> nun aller dieser der Alten Götter und Menschen Tugenden Ausbildungen/ und deren gründlicher Auslegung weitläuffig gedacht/ als habe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> zum Beschluß auch die Bedeutung auf <hi rendition="#aq">hieroglyphi</hi>sche Weise/ aller der Thieren/ wie sie nach der Egyptischen und Sinnbildischen Art aller Tugenden verstanden und gerichtet werden können/ billig mit beyfügen wollen:wie nit weniger eine absonderliche Beschreibung oder Auslegung aller deren in Kupfer beygebrachten Figuren nöthig zu seyn erachtet/ zumaln in deren Abbildung unterschiedliches Denckwürdiges beygebracht worden/ wovon in den gemeinen <hi rendition="#aq">Iconologi</hi>en oder Beschreibungen nichts gedacht/ deren Erklärung doch zu mehrerm Bericht billig hat beygefüget werden müssen/ (weil ins gemein die Antichen unsere unverbesserliche Wegweiser sind) so viel deren zu erhalten gewesen/ und den Kunstliebenden zum besten aus den Antichen selbst genommen worden. Darzu wir noch/ was von nötigen Historien in den Antichen nicht zu finden/ selbsten zu Ergäntzung dieses Wercks nach den Regeln unserer <hi rendition="#aq">Studie inventi</hi>rt und gezeichnet/ auch das ganze Werck in Kupffern darum nicht stechen sondern etzen lassen/ weil durch den scharffen <hi rendition="#aq">radier</hi>-Stifft in kleinen Bildern/ wie diese sind/ meinen Zeichnungen besser als mit dem Grabstichel gefolgt werden können/ besonderlich durch diejenige/ welche sich dessen durch beständige Ubung schon erfahren gemacht/ wie sich dann des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-369 http://d-nb.info/gnd/118956507 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011894 http://viaf.org/viaf/2604336"><hi rendition="#aq">G. C.</hi> Eimmarts</persName> Fleiß sehr löblich gemehret/ davon gegenwärtiges Werck in Menge seiner Arbeit/ selbst Zeugnis giebt. Das übrige hab <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> durch
<cb/>
neulich erst von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> angelangten meinen lieben Vettern <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1498 http://d-nb.info/gnd/115749438 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011465 http://viaf.org/viaf/46893543">Johann Jacob von Sandrart</persName> auch in Kupfer etzen lassen/ als welcher es ihme auch löblich angelegen seyn lässet. Hiervon ein mehrers zu melden/ trage <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName>/ naher Verwandtschaft halber/ <hi rendition="#aq">per modestiam</hi> billig Bedencken/ und lasse das Werk selbsten reden/ mit Verhoffen/ er werde durch den bey ihme verspürten Verstand/ Mehrung in Tugenden und Erfahrenheit sich fürderhin also anleiten lassen/ daß er meinem Alterthum unter die Arme greifen/ und was <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> noch künftig zu thun vermeint/ über sich nehmen werde/ damit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> endlichen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mich</persName> umb so viel geruhiger von dieser irrdischen Zeitlichkeit zu der ewigen <hi rendition="#aq">Academie</hi> wenden/ und in gerechter Ruhe mein Leben schliessen möge. Letzlich ist noch zu berichten/ wie daß von Hohen und andern Liebhabern in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-260 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000070">Franckreich</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-355 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002445">Engeland</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niederland</placeName> <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1201">unser <hi rendition="#aq">Academie</hi> Bücher</ref></bibl> (aber von jedem in seiner eignen Sprache)inständigst begehrt worden: oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> wolte ihnen die Kupfer verkauffen/ welches aber <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> unthunlich seyn will; deßhalben <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mich</persName> <hi rendition="#aq">resolvir</hi>en müssen/ solche unsere 3. <hi rendition="#aq">Academie</hi>-Bücher nach und nach in Lateinischer Sprache dergestalt auf folgende Weise den Ausheimischen zu gefallen an Tag zu geben: <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-189 http://gso.gbv.de/xslt/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&amp;IKT=8002&amp;TRM=3%3A610296P">Erstlichen soll mitgetheilet werden die <hi rendition="#aq">Scultura,</hi> darinnen neben den vorigen/ auch seyn werden alle die vortrefflichste antiche Statuen/ aufs neu in Kupfer gebracht/ die nach meiner Abreise von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> erst gefunden worden/ sambt dieser Kunst <hi rendition="#aq">Theoria</hi> und <hi rendition="#aq">Practica,</hi> mit den Statuen völliger Lehrsätze und Historien Beschreibung.</ref></bibl></p>
        <p>
          <bibl>
            <ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-190 http://gso.gbv.de/xslt/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&amp;IKT=8002&amp;TRM=23%3A000561N">Zum andern die <hi rendition="#aq">Pictura,</hi> darinnen gleichfalls neben derselben <hi rendition="#aq">Virtuos</hi>en <hi rendition="#aq">Contrafet</hi>en/ ferner auch aller neuen Roman.Italiänischen/ Frantzösischen/ Niederländischen berühmten Mahler <hi rendition="#aq">Contrafait</hi>e/ samt selbiger <hi rendition="#aq">Theoria</hi> auch Lebenslauff beschrieben beygebracht wird.</ref>
          </bibl>
        </p>
        <p>
          <bibl>
            <ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1913">Drittens wird auch der <hi rendition="#aq">Architectura</hi> ein vollkommenes Werck gewidmet werden.</ref>
          </bibl>
        </p>
        <p>Schliessen hiermit unserer Teutschen <hi rendition="#aq">Aacademie</hi> Zweyten und letztern Haubt-Theil/ mit diesem gegenwärtigen versprochenen Anhang <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-222 http://gso.gbv.de/xslt/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&amp;IKT=8002&amp;TRM=3%3A312576U">der wahren Abbildung der Götter/ so von den Alten verehret worden/ samt zugehörenden <choice><orig>Kupfer- Platten</orig><reg>Kupfer-Platten</reg></choice></ref></bibl>/ als welche damahls nicht haben können verfertigt werden.</p>
        <figure xml:id="figure-1345.1">
          <figure facs="graphic-1345-1.jpg"/>
        </figure>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[TA 1680, Iconologia Deorum, Vorrede [II]/0052] entstanden/ weil nicht alles eben in einer Ordnung in den Statuen zu finden/ sondern durch viel und lange Jahre viel vernichtet worden; deswegen sie vermittelst der Antichen in den Gemmen Jubeln und andern kostbahren Kleinodien/ auch von den gerechten Archetypis in Ring von Gold gefasset und von den grossen Herren zum Gedächtnis an den Händen getragen worden: worinnen dann von den Alten der Abbildung auch vernünfftig gemacht worden/ die wir zu Hilf genommen/ und solche so wol/ als das Ubrige/ aus denen noch vorhandenen Antichen Gemählen/ und Erfahrenheit/ so viel deren zu unserm Fürnehmen dienlich/vorgestellet/ hingegen vieler 100 andrer/ welche uns unnützlich/ wie die Monstra, und absonderlich was vor den erbaren Augen ungebührlich befunden/ der Stillschweigen übergangen. Nachdem wir nun aller dieser der Alten Götter und Menschen Tugenden Ausbildungen/ und deren gründlicher Auslegung weitläuffig gedacht/ als habe ich zum Beschluß auch die Bedeutung auf hieroglyphische Weise/ aller der Thieren/ wie sie nach der Egyptischen und Sinnbildischen Art aller Tugenden verstanden und gerichtet werden können/ billig mit beyfügen wollen:wie nit weniger eine absonderliche Beschreibung oder Auslegung aller deren in Kupfer beygebrachten Figuren nöthig zu seyn erachtet/ zumaln in deren Abbildung unterschiedliches Denckwürdiges beygebracht worden/ wovon in den gemeinen Iconologien oder Beschreibungen nichts gedacht/ deren Erklärung doch zu mehrerm Bericht billig hat beygefüget werden müssen/ (weil ins gemein die Antichen unsere unverbesserliche Wegweiser sind) so viel deren zu erhalten gewesen/ und den Kunstliebenden zum besten aus den Antichen selbst genommen worden. Darzu wir noch/ was von nötigen Historien in den Antichen nicht zu finden/ selbsten zu Ergäntzung dieses Wercks nach den Regeln unserer Studie inventirt und gezeichnet/ auch das ganze Werck in Kupffern darum nicht stechen sondern etzen lassen/ weil durch den scharffen radier-Stifft in kleinen Bildern/ wie diese sind/ meinen Zeichnungen besser als mit dem Grabstichel gefolgt werden können/ besonderlich durch diejenige/ welche sich dessen durch beständige Ubung schon erfahren gemacht/ wie sich dann des G. C. Eimmarts Fleiß sehr löblich gemehret/ davon gegenwärtiges Werck in Menge seiner Arbeit/ selbst Zeugnis giebt. Das übrige hab ich durch neulich erst von Rom angelangten meinen lieben Vettern Johann Jacob von Sandrart auch in Kupfer etzen lassen/ als welcher es ihme auch löblich angelegen seyn lässet. Hiervon ein mehrers zu melden/ trage ich/ naher Verwandtschaft halber/ per modestiam billig Bedencken/ und lasse das Werk selbsten reden/ mit Verhoffen/ er werde durch den bey ihme verspürten Verstand/ Mehrung in Tugenden und Erfahrenheit sich fürderhin also anleiten lassen/ daß er meinem Alterthum unter die Arme greifen/ und was ich noch künftig zu thun vermeint/ über sich nehmen werde/ damit ich endlichen mich umb so viel geruhiger von dieser irrdischen Zeitlichkeit zu der ewigen Academie wenden/ und in gerechter Ruhe mein Leben schliessen möge. Letzlich ist noch zu berichten/ wie daß von Hohen und andern Liebhabern in Italien/ Franckreich/ Engeland und Niederland unser Academie Bücher (aber von jedem in seiner eignen Sprache)inständigst begehrt worden: oder ich wolte ihnen die Kupfer verkauffen/ welches aber mir unthunlich seyn will; deßhalben mich resolviren müssen/ solche unsere 3. Academie-Bücher nach und nach in Lateinischer Sprache dergestalt auf folgende Weise den Ausheimischen zu gefallen an Tag zu geben: Erstlichen soll mitgetheilet werden die Scultura, darinnen neben den vorigen/ auch seyn werden alle die vortrefflichste antiche Statuen/ aufs neu in Kupfer gebracht/ die nach meiner Abreise von Rom erst gefunden worden/ sambt dieser Kunst Theoria und Practica, mit den Statuen völliger Lehrsätze und Historien Beschreibung. Zum andern die Pictura, darinnen gleichfalls neben derselben Virtuosen Contrafeten/ ferner auch aller neuen Roman.Italiänischen/ Frantzösischen/ Niederländischen berühmten Mahler Contrafaite/ samt selbiger Theoria auch Lebenslauff beschrieben beygebracht wird. Drittens wird auch der Architectura ein vollkommenes Werck gewidmet werden. Schliessen hiermit unserer Teutschen Aacademie Zweyten und letztern Haubt-Theil/ mit diesem gegenwärtigen versprochenen Anhang der wahren Abbildung der Götter/ so von den Alten verehret worden/ samt zugehörenden Kupfer- Platten/ als welche damahls nicht haben können verfertigt werden. [Abbildung [Abbildung] ]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2014-06-24T13:18:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2014-06-24T13:18:31Z)
Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2014-06-24T13:18:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/52
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, Vorrede [II]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/52>, abgerufen am 14.10.2024.